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KI-Prompt Inspiration: Emojis

Emojis gelten als bevorzugte digitale Kommunikationsmittel der Jugend, weil sie Emotionen ausdrücken können, wo Worte fehlen. Vorformen dieser Pictogramme gibt es übrigens seit dem 19. Jahrhundert. Dort traten sie in Form von sogenannten „Setzerscherzen“ im Zeitungsdruck auf. Damals nutze man allerdings nicht die heute üblichen Emoji-Bilder, sondern Zeichenkombinationen, die inzwischen eher als Emoticons bekannt sind, wie etwa das „:-)“ als Ausdruck für ein Lächeln.

Weil Worte bei der Eingabe in Text-to-Image-Systeme in Zahlen umgewandelt werden und Emojis in diesem Kontext auch auf Zahlen referenzierten, kann man Prompts auch problemlos um Emojis erweitern oder komplett aus Emojis zusammensetzen. Man sollte allerdings eine genauere Idee davon haben, was sie allgemein bedeuten. Anderenfalls ist das Spiel mit ihnen eher lustig als zielführend. Kostenlose Nachhilfe gibt es bei der Emojipedia.

Testlauf

Geben wir zu Beginn einmal das Lieblingssymbol von Elon Musk ein, den „Pile of Poo“. Er benutzt es angeblich bevorzugt, um auf Anfragen kritischer Journalisten knapp und würdevoll zu antworten.

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Um zu testen, ob das so auch funktioniert, wenn man den Namen des Emojis (auf demselben Seed) eingibt, hier ein weiterer Test. Er zeigt klar, dass es einen großen Unterschied zwischen der Eingabe eines Emojis und seinem Namen in Textform gibt.

pile of poo --seed 3133797088. Emojis
pile of poo –seed 3133797088

Nun, wie aber spricht man in Emojis? Emojitizer ist eine Seite, die hier unter die Arme greift. Dort gibt man einfach den Prompttext auf Englisch ein und erhält die Übersetzung in Emojis. Das funktioniert bei Bedarf übrigens auch andersherum.

Unser Pile of Poo-Emoji wurde als „poop“ übersetzt und kommt damit in der KI-Bildumsetzung schon näher an die Emoji-Umwandlung heran.

poop --seed 3133797088. Emojis
poop –seed 3133797088

Artikulationsversuche

Klar ist: Emojis eignen sich für emotionale Themen. Doch die Eingabe verschiedner Liebesgedichte und Song-Lyrics in den Emojitizer zeigt: Mit ganzen Sätzen ist hier kein Blumentopf zu gewinnen. Außerdem akzeptiert Discord, in das wir unsere Midjourney Prompts aktuell noch eingeben müssen, nicht alle Standard-Emojis. Also sollte man die Bildzeichen am besten bei Discord selbst aus der großen Liste auswählen.

Emojis

Ich habe mir zwei herausgesucht, die meiner aktuellen Befindlichkeit zum Thema „Sprechen mit Emojis“ nahekommen: Rage und Scream. Das Ergebnis überzeugt nicht wirklich.

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Versuchen wir es einmal systematischer und kombinieren zwei Emojis unterschiedlichen Typs: Einen Superhelden und einen Hamburger. Ich hätte jetzt entweder einen Superhelden erwartet, der einen Hamburger isst oder einen Hamburger für Superhelden. Das Ergebnis jedenfalls entspricht ebenfalls nicht meinen Erwartungen – wobei das Huhn wirklich lustig aussieht.

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Im nächsten Versuch soll ein Wort zwischen den Icons den Superhelden zum Essen des Hamburgers bewegen. Auch das funktioniert nicht.

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Forschungsreihen

Wenn es nicht mit System geht, dann forschen wir halt ohne richtigen Plan, indem wir Emojis aneinander reihen. Den Anfang macht eine Feuerwehrfrau und wir wählen (in Textform) als Medium eine fotografische Umsetzung. Recht poetisch, aber wenn man weiß, was die Idee war, ist diese im Bildergebnis erkennbar.

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Die Damen sehen alle asiatisch aus. Versuchen wir uns im nächsten Schritt an der etwas fragwürdigen Technik des Blackfacings. Also daran, aus den asiatischen Frauen dunkelhäutige zu machen. Eine Möglichkeit besteht darin, als zweites Icon die Landesflagge (hier: Nigeria) eines vornehmlich von Dunkelhäutigen bewohnten Landes zu ergänzen. Das funktioniert im Prinzip, wenn auch nicht perfekt.

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Weitere Emojis verwässern das Bildkonzept – scheinbar ganz gleich, was man hinzufügt – die Gesichter werden teils wieder eher asiastisch, das Feuerwehr-Thema rückt in den Hintergrund und es tauchen zunehmend Motorräder in den Bildern auf.

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Fazit

Emojis bei der Prompt-Formulierung sind eine nette Idee, aber jenseits eher zufälliger Bildergebnisse nicht zu empfehlen. Doch das Zufällige kann sehr interessant aussehen und oft hätte ich zumindest nicht gewußt, wie ich das Bild hätte in Worte fassen sollen.


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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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