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KI-Prompt Inspiration: Anthropomorphismus

Diesmal geht es nicht um einen bestimmten Prompt-Ausdruck, sondern um eine Themenwelt: Den Anthropomorphismus – also die Vermenschlichung von Tieren. Als Fotothema ist es nur schwer möglich, Tiere in Menschen zu verwandeln, sie zu kleiden oder gar mehrere dazu zu bewegen, etwas gemeinsam zu tun.

Der KI hingegen fällt so eine Aufgabe im Prinzip relativ leicht, da sie sich von den Begrenzungen der Realität nicht einschränken lässt. Hier ist nurmehr der Benutzer gefragt, der sich Themen ausdenken muss, die eine KI – wie hier die vom Midjourney – in attraktive Motive umsetzen kann.

Wagen wir einen Versuch, bei dem zwei Rehböcke Schach in einem traditionellen englischen Pub spielen sollen. Und das bitte im 3:2 Querformat:

Two deer bucks playing chess in a pub —ar 3:2. Anthropomorphismus
Two deer bucks playing chess in a pub —ar 3:2

Immerhin: das Kneipenambiente hat schon mal ganz gut geklappt. Aus den Rehböcken sind ausgewachsene Hirsche geworden. Die haben auch etwas vor sich auf dem Tisch stehen, doch das erinnert nur entfernt an Schach. Teils sind sie auch ein wenig menschlich bekleidet. Eine Neuberechnung der Eingabe bringt dieses Ergebnis:

Anthropomorphismus

Einziger Erfolg: Mehr Bekleidungsvarianten

In der zweiten Runde sind zwei leichte Variationen eingebaut. Zunächst der Versuch, die Rehböcke zu verjüngen, dann die Schachthematik durch die Angabe einer Eröffnung (Königsgambit) zu betonen.

Two young deer bucks in a traditional english pub, playing chess with King's Gambit --ar 3:2. Anthropomorphismus
Two young deer bucks in a traditional english pub, playing chess with King’s Gambit –ar 3:2

Immerhin, auch wenn aus den Hirschen keine Rehböcke geworden sind, die Objekte auf dem Tisch sehen schon etwas mehr nach Schach aus.

Two young deer bucks in a traditional english pub, playing chess with King's Gambit --ar 3:2. Anthropomorphismus
Two young deer bucks in a traditional english pub, playing chess with King’s Gambit –ar 3:2

Nur ist das Ergebnis bisher noch recht grafisch. Damit unser Bild mehr an eine Fotografie erinnert, kann man zum Beispiel eine Kamera als Stilelement eingeben:

Two young deer bucks in a traditional english pub, playing chess with King's Gambit, Hasselblad H6D style --ar 3:2. Anthropomorphismus
Two young deer bucks in a traditional english pub, playing chess with King’s Gambit, Hasselblad H6D style –ar 3:2

Oder man bemüht einen Film-Look aus vergangenen Zeiten:

Two deer bucks in a traditional english pub, playing chess with King's Gambit, Agfa color film 1990s --ar 3:2. Anthropomorphismus
Two deer bucks in a traditional english pub, playing chess with King’s Gambit, Agfa color film 1990s –ar 3:2

Interessanterweise schrumpfen die Geweihe, nachdem das „young“ wieder aus dem Prompt entfernt wurde.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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3 Kommentare

  1. „Deer“ ist wohl zu generisch, weil es alle Hirsche umfasst; mit „roebuck“ müsste es klappen.

    Aber die generativen KIs können alle kein Schach, wie es scheint; das habe ich bei Stable Diffusion auch gesehen. So simple Fakten wie die, dass ein Schachbrett aus acht mal acht Quadraten besteht, stecken nicht im Modell drin.

    1. Naja wer schnell und einfach zu begeistern ist kommt mit solchem Mist schnell auf seine Kosten. Aber wer sich an solche Darstellungen gewöhnt verliert den völligen Bezug zur Realität, wer es braucht, OK. Alle die dummen KI Darstellungen entbehren jeder Realität, das will sie ja auch, oder sieht niemand wie gruselig die Darstellungen sind, Fell? Strukturen? Details und Feinheiten – alles nur wie gemalt, wer braucht den sowas?

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