GPS und Uhrzeit per Nikons SnapBridge
Als Nochnutzer der Nikon D800 war ich ziemlich begeistert von dem Paket, das Nikon vor kurzem mit der D850 geschnürt hatte – leider ohne GPS. Als Spiegelreflex ist die Kamera natürlich groß und schwer verglichen mit den spiegellosen Digitalkameras. Ich persönlich bevorzuge jedoch das Schauen durch den optischen Sucher, mit dem auf die tatsächliche Aufnahmeentfernung fokussiertem Auge – anders als beim Schauen auf einen elektronischen Sucher, wobei man auf die nahe Oberfläche fokussieren muss. Naja, dafür muss ich nun leider auf die Vorteile der spiegellosen Kameras verzichten. Aktuell schleppe ich die neue Kamera nun im Schweiße meines Angesichts für ein in Arbeit befindliches Bildprojekt fleißig auf verschiedene Burgen, die ja nun leider meist ganz oben auf Bergen liegen. Muss man sportlich sehen. 😉
GPS fehlt
Was mir dabei an der D850 fehlt, ist ein eingebauter GPS-Empfänger. Schließlich will ich später ja auch zum Beispiel in Lightroom sehen können, auf welcher Burg die Fotos entstanden sind. 😉
Nun kann man sich behelfen und zum Beispiel GPS-Tracker benutzen und dann die Ortsdaten in die Raw-Dateien übertragen. Dabei muss man jedoch ziemlich penibel auf die korrekten Zeiteinstellungen in allen beteiligten Geräten achten und dann die Daten mit Spezialsoftware für die Exif-Bearbeitung in die Raws schreiben. Es gibt hier verschiedene Lösungen, die wir auch schon im Heft vorgestellt hatten.
Mir persönlich war das alles zu kompliziert. Ich habe deshalb vor Ort immer einfach zusätzlich mit dem iPhone ein Foto gemacht und aus diesem die GPS-Daten dann in Lightroom auf die Raws übertragen. Problem: Lightroom schreibt nicht in die Raws, sondern nur in den Katalog oder in XMP-Sidecarfiles. Ich hätte aber schon gern die Positionsdaten direkt in den NEFs.
SnapBridge
Die Nikon hat nun glücklicherweise eingebautes WLAN und Bluetooth. Dummerweise lassen sich diese nur über die Smartphone-App SnapBridge ansprechen – damit kann man dann aber die GPS-Daten und die Uhrzeit direkt mit der Kamera abgleichen und in die Raw-Dateien schreiben lassen. Klingt gut, weil das Smartphone ja eh immer dabei ist – und hätte Nikon GPS in die D850 eingebaut, hätten die dafür sicher gleich nochmal 500 Euro auf den Verkaufspreis draufgelegt.
Was man über SnapBridge nun von verschiedenen Anwendern im Netz zu lesen bekam, war doch ziemlich ernüchternd: Probleme, Probleme, Probleme …
Aber gut, Versuch macht „kluch“. Also hab ich mir die App jetzt mal geladen, mit der Kamera gekoppelt und … Es funktioniert! App starten, kurz warten bis die Verbindung steht und los geht’s – jetzt auch mit GPS-Daten in den Raw-Dateien – und die Uhrzeit an der Kamera wird auch ständig auf den neusten Stand gebracht. Offensichtlich waren die ersten Versionen von SnapBride tatsächlich voller Bugs und Verbindungsprobleme. Bei mir läuft das aktuell alles zum Glück wie geschmiert.
Klar: Der Umweg über die App ist ein Kompromiss, aber für mich geht das so in Ordnung – zumal die App noch mehr ermöglicht (Fernauslösung, Bilddownload aufs Smartphone etc.).
Übrigens, SnapBridge ist kompatibel mit diesen Nikon-Kameras:
D500, D3400³, COOLPIX A300, COOLPIX A900, COOLPIX B500, COOLPIX B700, COOLPIX W100, KeyMission 80, D5600, D7500, COOLPIX W300, D850.
Einfach mal probieren! 😉
Beste Grüße,
Olaf
Leider verhindert SnapBridge noch immer das ich mich über WLAN mit anderen Apps mit der Kamera verbinde. Zum Beispiel qDslr funktioniert nur mit einem externen WLAN Adapter. Den von Nikon angebotenen verkaufen sie um ca. 700.- €.
Mit einer D750 kann man sich noch problemlos mit anderen Apps verbinden ohne zusätzlich zum eingebauten WLAN noch einen WLAN Adapter zu benötigen.
tomk
SnapBridge empfinde ich persönlich als Rückschritt. Meine D7000 lässt sich wunderbar über dslrdashboard unter Android fernsteuern. Das funktioniert bei der D500 nicht mehr.
Okay, tomk und tangonautics, das ist natürlich ziemlich ärgerlich.
Ja, ein eingebautes GPS wäre schon prima, aber ich werde von meiner D 750 so schnell nicht wechseln und habe mich deshalb für ein“ jederzeit dabei“ GPS Gerät entschieden. Der Abgleich mir einer Spezialsoftware stört mich dabei nicht.