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Gastbeitrag: Variables Fotokorn aus Sandflächen erzeugen
Hallo, ich hoffe, ihr hattet eine guten Start in die Woche. Olaf hier. Am heutigen Dienstag möchte ich euch wiederum ein Gasttutorial präsentieren. Dieses mal zeigt Euch Ralf Wilken, wie er aus einer fotografierten Sandfläche eine Fotokorn-artige Struktur erzeugt und mit Fotos verrechnet. Ähnlich könntet Ihr auch mit anderen Strukturfotos verfahren, so dass die Technik an sich sehr flexibel ist. Mehr zu Umgang mit Texturen und deren Möglichkeiten findet Ihr übrigens in meinem Premium-Workshop in DOCMA 50 ab Seite 17. Aber lassen wir jetzt Ralf zu Wort kommen. Vielen Dank an Ralf – am Ende des Artikels findet Ihr Informationen über ihn.
Hier ist ein Tipp, wie man aus einer fotografierten Sandfläche ein Fotokorn, das später in alle Richtungen modifizierbar bleibt, generieren kann.
Am Strand von St. Peter-Ording habe ich als Stock-Material eine Sandfläche mit einer Sony alpha 99 fotografiert, das Basis-Foto hat also erstmal ca. 6000 × 4000 Pixel (Vollformat-Sensor). Um eine feinere Struktur zu erhalten, habe ich das Foto einmal horizontal und diese Dopplung dann wiederum vertikal gespiegelt. Hier muss man dann schon etwas eingreifen und unregelmäßig überlappen und etwas retuschieren/nachbelichten/abwedeln weil das Auge die mehrfache Spiegelung ohne Retusche sofort erkennen würde. Die so resultierende Textur-Ebene hat dann also ca. 12000 × 8000 Pixel, was fein genug ist, um auch für hoch aufgelöste Fotos als glaubhaftes Fotokorn einsetzbar zu sein.
Das zu körnende Foto zeigt Model Ninette (www.model-ninette.de) fotografiert mit einer Sony alpha 900 und 70 mm Brennweite, ebenfalls am Vollformat. (Docma_02.jpg) Um den Effekt deutlicher sichtbar zu machen, wird hier nur ein Ausschnitt des Fotos gezeigt.
Im ersten Step lege ich mir eine Arbeitsdatei an, in der das Sandfoto als Smartobjekt (um Smartfilter anwenden zu können) über dem Model-Portrait liegt.
Ich weise der Sand-Ebene eine Farbton/Sättigung-Einstellungsebene mit Schnittmaske zu, die den Sand erst einmal komplett entsättigt.
Ich wende auf die Ebene dann Filter > Weichzeichnung > Durchschnitt berechnen an, um den durchschnittlichen Grauwert der entsättigten Sand-Ebene überhaupt möglichst genau messen zu können, das ist wichtig für die spätere Ebenen-Verrechnung. Mit einer weiteren Einstellungsebene, diesmal vom Typ Tonwertkorrektur, justiere ich den Durchschitts-Tonwert der Sand-Ebene auf ein mittleres Grau mit den RGB-Tonwerten 128-128-128. Auch das ist wichtig für die spätere Ebenen-Verrechnung. Den Durchschitt-Berechnen-Filter lösche ich jetzt wieder, er hat seinen Dienst ja getan, dadurch wird die Sand-Struktur jetzt wieder sichtbar.
Ich verrechne die Sand-Ebene jetzt per „Ineinanderkopieren“ mit dem darunter liegenden Model-Foto, was dann den Korn-Effekt sichtbar macht.
Dadurch, dass ich die Sand-Ebene vorher per Farbton-Sättigungs-Ebene entsättigt habe, bekommt das Foto jetzt keinen Farbstich und durch die vorherige Justierung des Durchschitts-Tonwertes auf RGB 128-128-128 wird es insgesamt weder aufgehellt noch abgedunkelt.
Um das Korn in seiner Intensität regeln zu können, lege ich eine weitere Einstellungsebene vom Typ Tonwertkorrektur mit Schnittmaske an, mit der ich den Kontrast der Texturebene beeinflussen kann. Um den eigentlichen Effekt deutlich zu machen, zeige ich hier eine etwas übertreibene Anwendung.
Das Fotokorn ist jetzt in alle Richtungen offen:
Durch Skalieren der Sand-Ebene kann ich das Fotokorn größer oder kleiner machen.
Durch Veränderung der Deckkraft der Entsättigungs-Ebene kann ich das Korn neutral bis sandfarben aussehen lassen.
Durch Veränderung der Kontrast-Ebene kann ich die Härte des Korns regeln.
Und so weiter. Sie sind also völlig flexibel!
Ralf über sich selbst: Ich bin 53 Jahre alt und arbeite hauptberuflich bei den Albert Bauer Studios in Hamburg im Bereich Postproduction/Projektmanagement/Kundenkontakt. Nebenberuflich schreibe/juriere ich für verschiedene Fotomagazine. Für den DVF Hamburg „coache“ ich ehrenamtlich fortgeschritte Photoshop-User. Im Bereich Fotografie verkaufe ich auf dem Kunst- und Stock-Markt und nehme gelegentlich am Wettbewerben teil. (Meist habe ich dafür einfach keine Zeit …)
Web: www.ralfwilken.com
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Facebook: https://www.facebook.com/ralf.wilken.39
sorry aber das sieht nun wirklich nicht wie filmkorn aus.
…da muss ich Dir, was das oben gezeigte Beispiel angeht, Recht geben. Ich habe den Effekt hier sicherlich stark übertrieben, weil ich nicht wusste, wie groß das Bild überhaupt abgebildet wird.
Um genau das nachträglich anpassbar zu halten, ist der Ebenenaufbau in alle Richtungen flexibel.
Viele Grüsse, Ralf