In DOCMA 70 hatten wir Ihnen die zu jenem Zeitpunkt noch in der Entwicklung befindliche Software bereits in einem Interview mit den Machern vorgestellt. Klicken Sie hier, um das Interview zu lesen. Und nun gibt es sie schon unter dem Namen „Excire“ unter www.excire.de als Plug-in für Lightroom bereits zu kaufen (vorerst nur für Mac OS X).
Übersicht
Mit einer durchgeplanten Stichworthierarchie kann ich zwar in Lightroom die Inhalte von hunderten verschiedenen Fotos irre schnell und genau verschlagworten, aber das ist eigentlich nur eine lästige Notwendigkeit, um später schneller passende Fotos für Fotomontagen zu finden. Deshalb finde ich diese auf automatischer Mustererkennung basierende Software-Entwicklung extrem spannend. Hier mein erster Eindruck.
Funktionsweise
Nach der Installation des Zusatzmoduls muss der eigene Bilderbestand erst einmal „initialisiert“ werden. Die Software analysiert die Bilder und merkt sich die ermittelten Information in der eigenen Datenbanke. Das dauert eine Weile. Pro 10000 Bilder müssen Sie etwa mit einer Stunde rechnen, eher ein wenig länger. Teilweise brach dieser Vorgang bei mir ab und ich musste Lightroom neu starten. Aber das ist kein Beinbruch – die Software beginnt dann mit der weiteren Initialisierung dort, wo sie aufgehört hatte. Diese Initialisierung müssen Sie auch jeweils für neu in Lightroom hinzugefügte Bilder durchführen lassen.
Die Möglichkeiten
Sie können nach einem Stichwort suchen (dazu müssen Sie nicht Ihre Bilder vorher verschlagworten; das wäre dann ja nichts Neuartiges 😉 ) oder Sie können ein Bild wählen und Excire dann ähnliche Bilder finden lassen. Beide Befehle starten Sie aus dem Zusatzmodule-Menü oder über den dort angegebenen Shortcut.
Die Ergebnisse und Fazit
Erster Test: die Suche nach dem Stichwort „Windmühle“ in meiner kompletten Bilddatenbank. Besonderheit: Man kann keine frei gewählten Stichwörter für die Suche verwenden, sondern muss diese aus einer Liste der von Excire unterstützen Stichwörter wählen/eingeben.
Das Ergebnis hat mich schlicht aus den Socken gehauen. Aber das ist auch ein sehr einfach zu erkennendes Muster. Bei den Fehltreffern konnte ich gut erkennen, warum die Software sie als Windmühle erkannt hat: Die grundlegenden Muster sind ähnlich, wie etwa bei den zwei Fotos in der Mitte der dritten Zeile, bei dem ich das Tragwerk einer Hängebrücke von unten fotografiert hatte.
Zweiter Test: die Suche nach ähnlichen Bildern in meiner kompletten Bilddatenbank. Hier: nach dem Bild eines Kaiserschnurrbarttamarin.
Hier war die Trefferquote entsprechend meiner ursprünglichen Erwartungshaltung (ausschließlich Anzeige von Affenfotos) nicht so hoch – es waren zwar neben fast sämtlichen Affenfotos meiner Sammlung auch viele andere Tiere. Das Gute: ich erhielt ausschließlich Bilder von Tieren. Die Software hat also im Ausgangsbild ein Tier erkannt und darauf aufbauend die anderen Bilder ausgewählt. Erstaunlich, dass dabei selbst bezogen auf das gesamte Bild sehr klein dargestellte Spatzen und Meisen erkannt wurden. Die Stichwortsuche nach „Affe“ ergab dagegen fast ausschließlich Bilder mit Affen und Äffchen darauf. Ein paar Mal hat es aber auch ein Erdmännchen und ein Model in einem braun gemusterten Kleid erwischt. 😀
Fazit: Die Software ist auf jeden Fall einen näheren Blick wert. Ich empfehle Ihnen, sich einfach mal die Testversion zu laden und zu schauen, ob sie für Ihre Zwecke nützlich ist. Ich werde sie mir jedenfalls kaufen. 🙂
Beste Grüße, Ihr
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