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Die Sache mit den Bildrechten

Ein kurzer Leitfaden zum Urheberrecht für Bildverwender

Wenn Sie irgendwann keine Lust mehr haben, fremde Bilder zu verwenden, dann lesen Sie ein Buch über das Urheberrecht. Da finden Sie tausend gute Gründe. Nach Abschluss der Lektüre sehen Sie sich mit einem Bein im Knast, zumindest verarmt und zahlungsunfähig. Kein Wunder, dass KI-generierte Bilder so schnell überall Verwendung finden, bei denen man derlei – einstweilen – nicht befürchten muss. Doc Baumann hat einen Rechtsleitfaden für Sie durchgelesen.

Die Sache mit den Bildrechten
Beim Umgang mit fremden Bildern fühlt man sich oft von den vielen Vorgaben und Fallstricken nahezu erschlagen | Montage: Doc Baumann, mit Materialien aus Adobe Firefly

Dem Untertitel zufolge ist das Buch „Bildrechte in der kunsthistorischen Praxis“ von Veronika Fischer und Grischa Petri ein Leitfaden – man könnte kalauern, geschrieben für den Zweck, Menschen auf ihren von drohenden Paragraphen umstellten Leidpfaden zu begleiten, beziehungsweise zu vermeiden, dass sie diese überhaupt erst einmal betreten.

Bücher zum Bild- und Foto-Urheberrecht gibt es etliche, und die meisten sind deutlich umfangreicher und ausführlicher als dieses. Das hat sicherlich Vorzüge, wenn man sich richtig einarbeiten will, aber auch den Nachteil, dass es einen eine Weile beschäftigt.

Die Sache mit den Bildrechten
Das Inhaltsverzeichnis des Buches

Dieses Buch dagegen schafft das auf rund 50 Seiten; danach folgt ein sehr ausführliches Glossar, in dem alle verwendeten Begriffe noch einmal gesondert erläutert werden. Das hilft beim schnellen Sich-Kundigmachen. Es folgen Checklisten mit allem, was jeweils zu beachten ist, dann außerordentlich hilfreich mehrere Seiten mit Flowcharts, was an welchen Stellen zu tun ist.

Die Sache mit den Bildrechten
Mehrere solcher Flowcharts machen die Abläufe nachvollziehbarer und transparenter

Der Schwerpunkt des Büchleins liegt auf der bereits im Titel genannten „kunsthistorischen Praxis“, was praktisch bedeutet, dass es überwiegend um die Rechte anderer geht, weniger um die eigenen. Also vor allem ums Ausstellen und Abdrucken in (kunst)wissenschaftlichen Publikationen. Das wird nun nicht allzu viele betreffen, aber als knappe Zusammenfassung dessen, was man vor allem als Verwender fremder Bilder wissen sollte, eignet sich das Buch trotzdem recht gut.

Veronika Fischer / Grischka Petri
Bildrechte in der kunsthistorischen Praxis
Verlag Hatje Cantz 2023
112 Seiten, Paperback
18,00 €

PS: Der Prompt für das Aufmacherbild lautete: „A man is half buried under a multitude of three-dimensional paragraph marks, objects in the form of a § icon, they fall from the ceiling, the man wears a suit and glasses, manager type, looks up anxiously, the signs that have landed reach his stomach (Ein Mann ist halb begraben unter einer Vielzahl dreidimensionaler Absatzzeichen, Gegenstände in Form eines §-Icons fallen von der Decke, der Mann trägt Anzug und Brille, Managertyp, blickt ängstlich nach oben, die herabgefallenen Zeichen reichen bis zu seinem Bauch.)“ Allerdings zeigte keines der Bilder dann das gewünschte Ergebnis. Also war eine klassische Montage nötig, zu der Firefly das Ausgangsmaterial lieferte.

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Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

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