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Die neue Prüderie

neue Prüderie
Die neue Prüderie / Foto und Montage: Doc Baumann

 

An der Fassade einer Berliner Hochschule soll ein Gedicht übermalt werden, weil dessen Schöpfer dort „Frauen“ und „bewundern“ in Zusammenhang bringt. In Großbritannien drückte sich die neue Prüderie in der bilderstürmerischen Aktion aus, ein Gemälde des 19. Jahrhunderts mit ein paar nackten Brüstchen darauf abzuhängen. Schauspieler werden aus Filmen geschnitten. Wie schon so oft beginnt sich eine Bewegung lächerlich zu machen, die zunächst durchaus unterstützenswerte Ziele verfolgte.

In den verschachtelten Fluren, Hallen und Zimmern des Vatikans gibt es einen Raum, ausgestattet mit edel furnierten Wandschränken, deren große Schubladen Merkwürdiges beherbergen: Auf Samt gebettet liegen dort in Reih’ umd Glied mehr oder weniger große Marmorbröckchen, länglich und konisch geformt; am einen Ende zierlich rund auslaufend, am anderen mit harten Meißelspuren, die verraten, dass diese Zipfelchen dereinst irgendwo gewaltsam abgehauen wurden.

Es sind die Penisse antiker Statuen, mit denen die Päpste jahrhundertelang ihre Paläste schmückten. Die in den steineren Organen konzentrierte Nacktheit ging vielen von ihnen dann aber doch zu weit, so dass sie in der Tradition der Barbarenhorden, die Rom erobert, verbrannt und in Stücke gehauen hatten, die irritierenden Teile sittenstreng abbrechen ließen. Warum sie nicht auf dem Schutthaufen der Geschichte landeten, sondern – für späteren Gebrauch? – sorgsam aufbewahrt wurden, darüber kann man nur spekulieren.

An diese Schubladen, und an Michelangelos ehedem nackte, von Volterra in päpstlichem Auftrag mit Tüchlein gezielt übermalte Genitalien in der Sixtinischen Kapelle, musste ich in letzter Zeit immer wieder denken, wenn in den Medien von neuen feministischen Aktionen die Rede war. Man kann – und muss geradezu – grundsätzlich die Forderungen der Frauen unterstützen, die gleichen Lohn für gleiche Arbeit verlangen und weder sexuell belästigt noch gar vergewaltigt werden wollen. Doch bedauerlicherweise scheinen sich Teile dieser Bewegung in eine Richtung zu entwickeln, der ich – und viele, die ich kenne, Frauen wie Männer – nur noch kopfschüttelnd zuschauen können. Die neue Prüderie, die sich neben gerechtfertigten Anliegen einschleicht, kann man aber nicht mit peinlichem Schweigen übergehen. Sie muss genauso bekämpft werden wie anderes, das unseren Vorstellungen von Freiheit zuwiderläuft.


Erst gerechtfertigte Forderungen – dann neue Prüderie


Es scheint für gewisse soziale Bewegungen vorgezeichnet zu sein, dass nach einer Phase nachvollziehbarer Empörung von Teilen eine Radikalisierung und Eindimensionalität kultiviert wird, welche die ursprünglichen Ideen ad adsurdum führt. So war etwa der Gedanke der political correctness zunächst sowohl notwendig als auch sympathisch. Irgendwann jedoch entstanden Wortmonstren, die nur noch lächerlich wirkten und viele abstießen, die solche Ideen zunächst unterstützt hatten. So habe ich längst den Überblick darüber verloren, was denn nun die politisch korrekte Bezeichnung für Mitmenschen mit dunkel pigmentierter Haut ist. Begriffe, die zwischenzeitlich als angemessen galten, sind inzwischen ja wieder als diskriminierend verschrien.

Die nächste Stufe sind dann Forderungen, solche Bezeichnungen auch rückwirkend aus Vergangenem zu löschen (ähnlich, wie es die zuständige Abteilung des „Ministeriums für Wahrheit“ in Orwells Roman 1984 mit allen erdenklichen Dokumenten und Nachrichten tat, die nicht in die aktuelle Situation passten). Aus alten literarischen Texten oder Kinderreimen soll der „Neger“ eliminiert werden, und wenn dabei das Versmaß zusammenbricht.

Derzeit gibt es allerorten Initiativen, „Mohren“-Apotheken umzubenennen (obwohl die ihren Namen meist gar nicht auf Dunkelhäutige, sondern auf muslimische Medizingelehrte zurückführen).

Ein weiteres Beispiel ist die Etikettierung „Antisemitismus“ (die schon als Begriff daneben liegt, weil auch Araber Semiten sind). Aber wir wissen, was gemeint ist, und jeder vernünftige Mensch wird zustimmen, dass Antisemitismus politisch bekämpft werden muss. Seit vielen Jahren – und vor ein paar Wochen mit erneuter Intensität – wird jedoch behauptet, auch jedwede Kritik am Staate Israel sei antisemitisch. Natürlich sei solche politische Kritik im Prinzip erlaubt – aber spätestens einen Satz weiter hört man dann, Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft würde sich heute als Israel-Kritik tarnen. Der Begriff ist inzwischen so ausgehöhlt, dass er kaum noch sinnvoll und vernünftig verwendet werden kann.


Neue Prüderie in Manchester und Berlin


Aber kommen wir zurück zum Ausgangspunkt: die neue Prüderie. Zur –glücklicherweise – vorübergehenden Abhängung von Waterhouse’s „Hylas und die Nymphen“-Gemälde hat sich mein Kollege Michael J. Hussmann ja bereits ausführlich geäußert. (Wobei ich ihm in fast allem zustimme, außer dass ich die Werke von Leighton und Alma-Tadema nicht für süßlichen Akademie-Kitsch halte – und falls doch, ist es mir auch egal und ich schätze sie trotzdem.)

Der Gipfel dieser bescheuerten Aktion ist ja letztlich, dass in diesem Gemälde gar nicht Hylas der Aktive ist, der die Nymphen vernaschen will, sondern dass diese ihn zu sich herabziehen wollen, zu Spielchen welcher Art auch immer. Was wohl entweder auch nicht angemessen ist – oder frau wusste es schlicht nicht in Unkenntnis antiker Mythologie.

Natürlich haben alle Frauen recht, die behaupten, dass die Museen voll sind mit Bildern und Plastiken nackter und halbnackter Geschlechtsgenossinnen, und dass diese Häufung gewiss mit dem „männlichen Blick“ zu tun hat. Das sehe ich auch so. Ich würde sogar unterstellen, dass all diese Nackten in Ermangelung von Playboy-Ausklappfotos in früheren Jahrhunderten funktional nichts grundlegend anderes waren als jene, notdürftig mythologisch oder historisierend verbrämt. Aber – und das ist der Knackpunkt – sicherlich trotzdem Kunst.

Aber mal andersherum: Was ist denn mit den Männerbildern? Muskulöse antike und biblische Helden, Krieger und Könige, entrückte Heilige, geschundene Märtyrer, gekreuzigte und ausgepeitschte Heilande und so fort. Keine Gestalten, mit denen ich mich identifizieren würde. Wollen wir die Museen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunterbrechen, in wieweit wir uns in den Abgebildeten wiedererkennen können?

Und was ist schließlich mit den Kunstmachern, die sich nicht gemäß aktueller Anforderungsnormen verhalten haben? Früheren und gegenwärtigen Künstlern? #MeeToo ist ein notwendiger und überfälliger Protestschrei, aber selbst er bekommt mitunter einen faden Beigeschmack. Denn viele der Vorwürfe reichen so weit zurück, dass sie überzeugend weder belegt noch entkräftet werden können. Es gibt zahllose gerechtfertigte Vergewaltigungsverwürfe (und wahrscheinlich noch mehr, die nie vor einem Gericht landen). Ich hätte Verständnis für jede Frau, die ihrem Vergewaltiger den Schwanz abschneidet (jedenfalls metaphorisch gesehen, sonst wäre es ja Billigung einer Straftat). Aber es gibt leider auch Belege für falsche Anschuldigungen durch Frauen, um einem Mann zu schaden. Manchmal wird die Falschheit durch klare Fakten belegt, in anderen Fällen kommt ein Gericht durch Indizien zu einem entlastenden Urteil. (Wie schrecklich, wenn dieses Urteil falsch ist! Wie schrecklich aber auch, wenn trotz des Urteils die Möglichkeit des Vielleicht-ja-doch am Beschuldigten kleben bleibt wie der Gestank von Scheiße. Beispiel Kachelmann.)


Künstler/innen und ihre Werke


Die Amis haben ihren Weinstein. Die Deutschen nun ihren Dieter Wedel. Seine Stellungnahme finde ich überzeugend – die seiner Anklägerinnen auch. Recht haben können aber nicht beide gleichermaßen. Was soll man praktisch tun in einer solchen Situation? Wort gegen Wort, mangels Verifizierbarkeit alles vergessen? Ihn als einen potentiellen Vergewaltiger behandeln – und gleichzeitig die Frauen, die ihn anklagen, als potentielle Lügnerinnen? Was würde eine solches Misstrauen aus einer Gesellschaft machen?

Tatsache ist: Der Wahrheitsgehalt der Vorwürfe ist derzeit offen und juristisch nicht geklärt. Ist es da angemessen, in vorauseilendem Gehorsam schon mal alle seine Werke aus öffentlichen Vorführungen auszuschließen? Oder gehen wir sogar einen Schritt weiter: Nehmen wir an, die Vorwürfe würden sich erhärten, sogar durch ein Gerichtsurteil untermauert werden – würde das den künstlerischen Wert seiner Werke schmälern? Ändert das Wissen um persönliche Verfehlungen diesen Wert?

Wollen wir nun die ganze Kunst- und Wissenschaftsgeschichte durchkämmen und alle von künftiger Wirksamkeit und Zurkenntnisnahme ausschließen, die jemals in dieser oder jener Richtung gefehlt haben? An Mördern, Betrügern, Dieben, Vergewaltigern oder Kriegsverbrechern wird da kein Mangel sein, bei beiden Geschlechtern (bei den Männern gewiss viel mehr). Gegebenenfalls reicht es ja schon, wenn sie sich vor 1000 oder 2000 Jahren nicht – an heutigen Normen orientiert – politisch korrekt ausgedrückt haben. Künstler sind nicht selten Sonderlinge – die Museen dürften sich rasch leeren. Wären frühere Konservative ebenso stringent vorgegangen, lägen etwa die Werke von Schwulen längst im Schutt. Will die neue Prüderie sie übertrumpfen?

Anders ausgedrückt: Kann ich meine Bereitschaft zum ästhetischen Genuss eines Werkes von meinem zufälligen Wissen über den persönlichen Hintergrund des jeweiligen Künstlers abhängig machen? Zugegeben, auch für mich gibt es Grenzen. John Wayne etwa hielt ich für ein solches rechtsradikales Ekelpaket, dass ich – seit ich seinen Hintergrund kannte – keinen Film mehr von ihm angesehen habe. Die politischen Präferenzen von Clint Eastwood sind ebenfalls weit von meinen entfernt; dennoch halte ich ihn für einen herausragenden Schauspieler und Regisseur. (Umgekehrt kann ich durchaus Werke von Künstler/innen, die ich als Personen schätze, negativ bewerten.)

Es geht ja noch weiter. Nach Vorstellung mancher Frauen soll nicht nur mit absoluter Zensur bestraft werden, wer selbst als sexueller Belästiger oder Vergewaltiger in Erscheinung getreten ist. Kevin Spacy – der als Mann andere Männer bedrängt haben soll – wird von Ridley Scott aus einem bereits fertigen Film herausgeschnitten; er soll zudem seine Serienrolle nicht fortsetzen, in der er gerade dafür gefeiert wurde, glaubwürdig einen Drecksack darzustellen. Es gibt aber sogar eine breite Initiative, Matt Damon aus einem anderen Film zu löschen – nicht etwa, weil er sexuell übergriffig geworden wäre, sondern weil er gesagt hat, so schlimm diese Belästigungen auch seien, es sei ja schon etwas anderes, einer Frau an den Po zu fassen als sie zu vergewaltigen. Aufschrei der Empörung. Was logisch zwei Alternativen zulässt: Es ist schlimmer, an den Po zu fassen als zu vergewaltigen, oder beides ist gleich schlimm. Falls die Frauen weder das eine noch das andere meinen, hat Damon schlicht recht und Punkt.


Neue Prüderie, als Fortschritt maskiert


Lassen Sie mich den Kreis schließen. Ein weiteres Beispiel gänzlich überzogenen und nicht nachvollziehbaren Aktionismus ist die Initiative der Studierenden einer Berliner Hochschule, ein groß an einer Fassade angebrachtes Gedicht von Eugen Gomringer zu übermalen. Erstens ist es auf Spanisch, was sowieso die meisten nicht verstehen (warum hat man es dann in dieser Sprache dort angebracht?). Zweitens ist dort von Sexismus keine Spur zu entdecken – es geht knapp um Straßen, Blumen und Frauen – und den unspezifischen Ausdruck der Bewunderung.

Ich kann mit Lyrik nichts anfangen und mit sogenannter konkreter schon gar nichts, insofern interessiert mich die Sache eigentlich nicht. Aber die bisher verbreiteten Argumente gegen das Gedicht sind so was von an den Haaren herbeigezogen, dass man sich ernsthaft fragen muss, ob die Menschen an der Hochschule dort nichts Besseres zu tun haben. (Billige Argumentation, ich weiß, aber nur die Reaktion auf eine noch billigere.)

Kleine Bemerkung am Rande zu den Tücken der Ästhetik: Das selbstgemalte Poster der Studierenden, auf dem sie zur Versammlung aufrufen, war mit einer zackigen Variante des Versal-S geschrieben, so wie es im Emblem der SS vorkam. Das könnte Erinnerungen wecken an Zensur und Bücherverbrennungen. Aberwitzig? Natürlich, aber wenn man anderen mit viel Willkür abenteuerliche Intentionen unterschiebt, muss man sich an den eigenen Maßstäben messen lassen.

Frauen herabzuwürdigen ist mies, keine Frage. Wenn das Gegenteil, sie zu bewundern (was im Gedicht nicht mal explizit steht), ebenso mies ist, wird’s schwierig mit dem sozialen Verhalten. Das Gemeinsame, könnte frau sagen, ist, dass Frauen durch beide Handlungen zum Objekt gemacht werden. Das ist auf hohem Abstraktionsniveau richtig, konkret aber aussagelos. Jemanden unter bestimmten Aspekten zum Objekt zu machen, hat nichts damit zu tun, ihm oder ihr Würde abzusprechen. Die Kassiererin an der Supermarktkasse oder der Busfahrer interessieren mich im gegebenen Kontext primär als Personen, die eine bestimmte Funktion ausüben. Das hat nichts mit Kants Diktum zu tun, der Mensch sei immer Zweck und dürfe nie Mittel sein. (Kant wusste lange nicht einmal, dass sein Diener Martin Lampe verheiratet war.)

Nun, sollen die Berliner Studierenden tun, was sie für richtig halten. Jede/r macht sich so gut lächerlich, wie er/sie kann. Vor ein paar Tagen brachte die Frankfurter Rundschau ein langes Interview mit der Tochter des Dichters Eugen Gomringer, in dem sie zu diesem Text befragt wurde. Das versprach, aufschlussreich zu werden, zumal sie auch Germanistin ist.

Wurde es auch, allerdings ganz anders als erwartet: „Mit einem Gott, dem Straßen, Blumen – und Frauen ihre Existenz verdanken, wollen [die Kritikerinnen] nichts zu tun haben. Ich glaube, der ganze Streit um das Gedicht ist letztlich die gewalttätige Absage an die Existenz Gottes in der irdischen Wirklichkeit.“

Zugegeben – darauf wäre ich in diesem Zusammenhang wirklich nicht gekommen … Irgendwie scheint neben der Grippe eine Interpretationstollwut ausgebrochen zu sein.

Ich halte diese unterschiedlichen Ereignisse für eine bedrohliche und schlecht getarnte neue Prüderie. Mehr oder weniger der Beginn breiter feministischer Aktionen in Deutschland war 1971 der Aufruf „Wir haben abgetrieben!“ auf dem Titel der Illustrierten Stern. Sonst waren auf dessen Titelseiten oft nackte Frauen zu sehen (wesentlich nackter als die, welche der Playboy heute auf seinem Cover zeigt). Damals gingen Frauenrechte und solche Fotos problemlos Hand in Hand und vertrugen sich prima. Wenn sich der Rückschritt heute als Fortschritt maskiert, wird er dadurch nicht genießbarer.

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Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

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5 Kommentare

  1. Bei der ganzen Geschichte um das Gedicht habe ich dn Eindruck, dass es den Studierenden darum geht, Macht zu demnonstrieren und auszuüben. In den USA (da kommen diese ganzen neuen Verhaltensregeln her) ist es an den Unis seit Jahren der Studi-Sport auszutesten, wie weit man das noch treiben kann: Rausschmiss-Forderungen für Lehrpersonen, die sich angeblich diskriminierend geäußert haben, Benennungsvorschriften bezogen auf Minderheiten und nicht zuletzt Warnungen vor „verstörenden Inhalten“ bei klassischer Literatur. Was zubnächst nach „Gepampert-Werden“ und flauschiger kleiner Konfliktlos-Welt aussieht, ist eigentlich knallharte Macht-(Hochschul-)Politik.

  2. Hat mir auch gefallen 🙂

    Was ich mich schon oft gefragt habe ist worin bzw. bei wem mit welcher Intention Prüderie generell ihren Ursprung findet. Wollten die Päpste die die steinernen Penisse abhacken ließen vielleicht einfach nicht an die abgeschworene Leibeslust erinnert werden, oder daran dass ihr Gemächt kleiner als das nach griechischem Idealbild in den Stein Gemisselte? Und heute? Auf Instagramm hat sich mittlerweile offenbar als Regel etabliert dass das punktuelle Abdecken der Brustwarzen und des Geschlechtsorgans mit einem Tape-Kreuz, oder in der Postproduction mit kleinsten Blümchen oder Ähnlichem genügt um der kritischen Anstandszensur zu entgehen. Mir entzieht sich die Sinnhaftigkeit solcher Normen, und mich würde der psychologische Ursprung derselben interessieren da ich ihn als Ungläubiger weniger in der göttlichen Zuteilung der Scham angesichts des ersten Sündenfalls bei Adam und Eva vermute.

    1. Wirklich beantworten kann ich diese Fragen auch nicht. Auffällig ist jedoch, wie oft einflussreiche Männer öffentlich gegen Sexuelles weittern – immer wieder gern auch religiöse Prediger –, und dann irgendwann selbst als genau die entlarvt werden, die sie bis dahin verdammt haben: Orgien, schwul, Vergreifen an Kindern und Jugendlichen. Sie hätten doch einfach die Klappe halten können. Aber so erweisen sie sich nicht nur als z.B. Kinderschänder, sondern auch noch als Heuchler und Lügner. Erstaunlich, wie schnell ihre Anhänger ihnen das in der Regel nach ein paar dicken Krokodilstränen vergeben. Gläubige (aber wie mein Text zeigt, auch Fanatiker/innen mit weltlichem Hintergrund) tun immer so, das würden sie gezwungen, irgendwelche Dinge mitzumachen oder auch nur anzuschauen, die ihnen gegen den Strich gehen. Ich etwa mag keine Pornos und habe eine ganz einfache Lösung gefunden: ich schaue sie mir nicht an. Für Fanatiker scheint es aber die Denkmöglichkeit nicht zu geben, dass andere mit Sachen, die sie selbst ablehnen, was anfangen könnten – und schon gar nicht, dass andere das, was sie erstrebenswert finden, ablehnen. Doc

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