Bildmontage Wasserstrahl
In der gerade erschienenen DOCMA 74 beantwortet Doc Baumann in seiner Photoshop-Sprechstunde die Leserfrage, wie die Bildmontage eines Wasserstrahls so umgesetzt werden kann, dass das Ergebnis beim Einfügen vor einem neuen Hintergrund realistisch aussieht.
Wasser ist transparent. Wenn Sie einen Strahl Wasser in eine andere Umgebung versetzen wollen, scheint es naheliegend, einfach die Deckkraft der oberen Ebene mit dem zuvor freigestellten Wasser herabzusetzen, so dass diese auf die neue Szene dahinter mehr oder weniger durchsichtig wird.
Das hat auch unser Leser Claus Bunge versucht; er kam damit aber zu keinem befriedigenden Resultat: „Lieber Doc Baumann, ich möchte in eine Montage einen dicken Wasserstrahl einfügen. Natürlich soll der nicht deckend sein, sondern transparent, der Hintergrund also erkennbar bleiben, wie bei echtem Wasser eben auch. Meine Versuche sehen aber alle unbefriedigend aus. Haben Sie einen Tipp, wie ich das machen könnte?“
Bildmontage Wasserstrahl – Transparenz ist nicht einfach verringerte Deckkraft
Nun, wenn wir einen solchen Strahl anschauen, dann ist er nur in einem gewissen Teil transparent, nämlich dort, wo weder helle Glanzlichter zu sehen sind noch dunkle Bereiche durch Schattierung und Brechung.
Die Glanzlichter ergeben sich aus der Richtung der Beleuchtung – wegen der komplizieren Bedingungen fällt es aber nicht auf, wenn die nicht mit dem Licht in der Szene überstimmt. Die dunklen Bereiche haben viel mit der Brechung des ursprünglichen Hintergrunds zu tun und können daher nicht exakt auf eine andere Szene übertragen werden, aber auch das fällt in der Praxis nicht auf.
Transparent sind also nur diejenigen Bereiche, die weder dunkel noch Glanzlichter sind. Außerdem ist dort noch etwas anderes zu beachten, nämlich eine Verzerrung des neu einmontierten Hintergrundes. Und die sollte sich an den Helligkeitsverteilungen des Strahls orientieren (eigentlich an dessen Form mit Dellen und Beulen, aber da wir es mit Bildern und nicht mit 3D-Körpern zu tun haben, ist die Helligkeitsverteilung eine ganz gute Annäherung.
Bildmontage Wasserstrahl – Einfachste Variante: Wasserstrahl-Ebene auf „Hartes Licht“ setzen
Die einfachste Variante wäre übrigens, die Wasserstrahl-Ebene auf den Modus „Hartes Licht“ zu setzen; für viele Zwecke reicht das bereits aus. Bessere Gestaltungsmöglichkeiten haben Sie, wenn Sie helle und dunkle Zonen trennen: eine negativ multiplizierende Ebene für den Glanz, eine multiplizierende für die dunklen Bereiche.
Dann erzeugen sie aus dem ursprünglichen Strahl-Foto eine Matrix und verzerren damit mit dem „Versetzen“ -Filter oder dem „Glas“-Filter den Hintergrund dort, wo er vom Strahl überlagert wird. Bei Bedarf fügen Sie auch noch einen Schatten des Strahls an der Wand dahinter ein, der ebenfalls aus dunklen und hellen Zonen besteht.
Wie das alles ganz genau und Schritt für Schritt funktioniert, lesen Sie in der neuen DOCMA 74 in meiner Sprechstunde. Viel Erfolg beim Nachmachen!