Trotz erheblicher Fortschritte in der Bekämpfung der globalen Armut bleibt dieses drängende Problem weiterhin bestehen. Ende 2015 lebte fast jeder Zehnte weltweit immer noch von weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag und Kopf. In Ost- und Südostasien wurden beachtliche Erfolge erzielt, doch in Afrika südlich der Sahara leben immer noch bis zu 42 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.
Integratives Wirtschaftswachstum
Um nachhaltige Lösungen zu schaffen, muss das Wirtschaftswachstum inklusiv sein. Dies bedeutet, dass es Arbeitsplätze schaffen und die Geschlechtergleichstellung fördern muss. Die Einführung von sozialen Schutzsystemen ist dabei von entscheidender Bedeutung, insbesondere in katastrophengefährdeten Regionen und angesichts wirtschaftlicher Risiken. Diese Systeme stärken die Resilienz der Bevölkerung bei unerwarteten wirtschaftlichen Verlusten nach Katastrophen und tragen dazu bei, die extreme Armut in den am stärksten verarmten Gebieten zu überwinden.
Beeindruckende Zahlen
Im Jahr 2015 lebten immer noch 736 Millionen Menschen in extremer Armut, davon allein 413 Millionen in Afrika südlich der Sahara.
25 Jahre zuvor, also 1990 am Ende des Kalten Krieges, waren es insgesamt noch fast zwei Milliarden. In diesen 25 Jahren ist die Weltbevölkerung allerdings um weitere rund zwei Milliarden Menschen angewachsen, die heute nicht in extremer Armut leben.
Renée C. Byer: Leben von einem Dollar am Tag
Die Welt der extremen Armut ist ein Ort voller Nöte, aber auch von unerschütterlichem Willen und Träumen. Renée C. Byer, eine mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Fotojournalistin, hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Welt in einer fesselnden und bewegenden Serie von Fotos und Berichten zu dokumentieren.
Ein Blick auf das Leben der Armen
In zehn Ländern auf vier Kontinenten begab sich Byer auf Reisen, um Einzelpersonen und Familien zu treffen, die am Rande des Überlebens stehen und mit nur etwa einem US-Dollar pro Tag auskommen müssen. In ihren eindrucksvollen Porträts und begleitenden Geschichten teilen diese Menschen ihre Nöte, Freuden und Träume für die Zukunft.
Byer gibt jenen eine Stimme, die sonst oft ungehört bleiben. Ihre Bilder und die Geschichten, die sie erzählt, vermitteln die Tragödien und Hoffnungen dieser Menschen, die oft wenig Aussicht auf eine Veränderung ihres Schicksals haben. Viele von ihnen träumen von einer besseren Zukunft für ihre Kinder.
Die Ausstellung und ihr Zweck
Die Ausstellung „Living On A Dollar A Day“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von Renée C. Byer. Sie schafft eine Schnittstelle zwischen Betrachtern und den porträtierten Menschen, indem sie durch Bilder und Erzählungen eine sehr persönliche Erfahrung ermöglicht, die uns alle betrifft. Ihr Ziel ist es, Verständnis und Empathie zu wecken und die Bereitschaft zu fördern, gegen extreme Armut aktiv vorzugehen.