Affinity Photo 1.10 bringt mehr Leistung und alternative Frequenztrennung
Vor zwei Tagen veröffentlichte der Hersteller Serif das wahrscheinlich letzte Update für Version 1 von Affinity Photo: Version 1.10. Neben kleineren neuen Features widmet sich dieses Update vor allem der Leistungsoptimierung. Damit legt Serif den Grundstein für weitere Versionen. Es gibt aber auch eine Reihe praktischer Funktionserweiterungen.
Das Update 1.10 im Überblick
Die neue Version von Affinity Photo enttäuschte viele Anwender, die sich mehr neue Features erhofft hatten. Meiner Meinung nach hat Serif es aber richtig gemacht und sich auf das Wesentliche konzentriert: Geschwindigkeit. Denn mit einer behäbigen Software mag doch niemand arbeiten, oder? Dementsprechend könnte man die vielen im Feature-Überblick des Herstellers auf dieser Seite detailliert aufgelisteten Verbesserungen im Großen und Ganzen zusammenfassen unter „Performance, Performance, Performance“.
Dass hier nicht zu viel versprochen wird, sehen Sie im Video auf dieser Seite. Bedenken Sie aber, dass der ganze Spaß auch neue und leistungsfähige Hardware voraussetzt. Die Zeiten, in denen die Grafikkarte für die Bildbearbeitung kaum eine Rolle spielte, gehen in Affinity Photo (und auch Photoshop) zu Ende.
Solche Leistungssteigerungen machen sich vor allem bei umfangreicheren Projekten und größeren Dateien bemerkbar. Langsam war Affinity Photo auf meinen Macs vorher auch nicht, und beim kurzen Ausprobieren sind mir deshalb jetzt keine großen Geschwindigkeitssprünge aufgefallen. Auch der Programmstart dauert immer noch so lang wie vorher.
Erweiterte Funktionen im Update 1.10
Es gibt neue Objektivkorrektur-Profile, eine Unterstützung von CR3-Raw-Dateien (zum Beispiel aus der Canon EOS 850D) und eine Verbesserung der Raw-Entwicklungs-Engine (wo ich noch nicht herausgefunden habe, worin diese Verbesserungen bestehen). Die wohl wichtigste Neuerung für Fotografen/Retuscheure von Porträts als auch Objekten ist der neue Modus »Mittelung« bei der Frequenztrennung, der Säume bei dieser Form der Retusche vermeidet. Gemeint ist damit übrigens das Anwenden eines „Median“-Weichzeichners (im deutschen Photoshop: »Helligkeit interpolieren«). Damit können Affinity Photo-Anwender nun endlich (fast ?) alle Frequenztrennungstechniken nachvollziehen, die ich im großen Premium-Workshop in Heft 87 vorgestellt habe.
Weitere Verbesserungen betreffen eher speziellere Anforderungen von Astro-Fotografen (unter anderem werden dabei jetzt auch Fujifilm X-Trans-Sensoren unterstützt) sowie Optimierungen des für aufwendige Montagen und Designs praktischen Fensters »Ressourcen verwalten«.
Eine Kleinigkeit macht mich übrigens besonders glücklich: Man kann nun in Affinity Photo auch Emojis verwenden! ? (Nein, das ist nicht nur Spielzeugkram, sondern erweitert die Möglichkeiten der Ebenenbeschriftungen enorm!)
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!