Adobe CC sperrt Venezuela aus
Für die Kreativbranche in Venezuela ist die Exekutivanweisung 13884 der US-Regierung ein harter Schlag. Denn Adobe sperrt aufgrund dieser Verfügung zum 29. Oktober 2019 dort seine CC-Nutzerkonten. Nur noch bis zu diesem Zeitpunkt können die Nutzer der Creative Cloud ihre online gespeicherten Inhalte herunterladen, danach nicht mehr. Adobe CC sperrt Venezuela aus!
Aber das ist nicht das eigentliche Problem hier. Denn niemand war gezwungen, die Cloud-Services in Anspruch zu nehmen und seine Dateien auf Adobe Server zu laden. Was auch kein Unternehmen für seine sensiblen und wichtigen Daten gemacht haben wird.
Das Problem ist vor allem, dass ein Nutzer unmittelbar den Zugriff auf die genutzte Software verliert, sobald es keine Option mehr gibt, die regelmäßig wiederkehrenden Kosten zu bezahlen. Und in diesem Fall ist dies den US-amerikanischen Sanktionen geschuldet, die außerhalb der USA im aktuellen wirtschaftlich-politischen Gemenge nicht nur Venezuela drohen können.
Nun gehört dem Nutzer einer Software diese nie, auch nicht bei gekaufter Software, sondern er erwirbt nur ein Nutzungsrecht, jedoch funktioniert Letzteres zumindest solange, wie der Rechner oder das Betriebssystem, mit dem sie installiert ist, nicht den Geist aufgibt. Erst die Neuinstallation kann durch Abschalten der Lizenzierungsserver verhindert werden (was übrigens der Grund war, weshalb Adobe Photoshop CS2 für seine Kunden zum Download ins Netz stellte, die nach Abschalten der Lizenzierungsserver sonst im Regen gestanden hätten). Es besteht jedoch keine Abhängigkeit von den laufenden Zahlungen an die Company.
Nach ersten Berichten sollten auch kostenlose Angebote von Adobe, wie zum Beispiel die Nutzung der Plattform Behance, eingestellt werden und die Abonnenten auf den bereits gezahlten Beträgen sitzen bleiben, was sich nach einem neuen offiziellen Statement von Adobe aber nicht bewahrheitete.
Aber die geschilderte Situation macht schon nachdenklich: Wie abhängig sind wir „Kreativarbeiter“ vom Wohlwollen der USA (und deren Präsidenten)? Wie verlässlich sind denn Softwareprodukte und -dienste aus dem Ausland überhaupt? Daumen drücken, dass die EU und Deutschland es sich nicht mit den USA verscherzen? Eine derartige Eskalation erscheint zwar unwahrscheinlich, aber nicht mehr ganz so unwahrscheinlich wie noch vor wenigen Jahren. Mmmmhhhh …
Ich schätze, daß Adobe mit diesem Schritt etwa die halbe Weltbevölkerung als zahlende Kunden auf Dauer verloren hat. Jedes Land, das nicht vor der USA kuscht hat gerade vorgeführt bekommen, daß ein Vertrag/Zahlungen mit Adobe genau garnichts wert sind. Russland, China, Iran, etc.etc. haben den Schuß gehört und werden sich aus der Abhängigkeit lösen, was Adobe angeht. Oder auch jegliche weitere Software/Dienste aus den USA. Adobe kann sich vielleicht mit „wir haben nur Befehle befolgt“ rausreden wollen, aber das hat in einem anderen Zeitalter auch schon nicht funktioniert. Insofern ein vorbildlicher Schuß ins Knie, der – wenn ich hier mal den Propheten mache – das Ende von Adobe als weltweiten Leithengst von Grafiksoftware einleitet. Vielleicht hilft das Ereignis auch, den üblichen Cloud-Apolegeten in Buchhaltung und Bullshit-Bingo-IT-Beraterfirmen von großen Firmen etwas mehr Einhalt zu gebieten. Noch einen Millimeter weiter gedacht betrifft das jegliche Software und Daten, die nicht lokal unabhängig funktioniert, wo also der Admin die Kontrolle behält, was, wann, wo und wie installiert wird. Inklusive einem Paket im Backup, das ohne gnädigen Server außerhalt (auch nach Konkurs von Softwarefirmen) Installation erlaubt. Oder, mal noch nen Millimeter zu Ende gedacht: jeglichen Service, der streamt. Jeglichen Service, der Input/Transfer von außen fordert, den der User nicht selber kontrollieren kann. Hat da jemand „cashless society“ gerufen? Um es in den Worten des großen Vorsitzenden zu sagen: „Was soll schon schiefgehen?“
Mein PC, mit dem ich Bilder bearbeite und speichere, hat keinen Anschluss nach „draussen“, sondern ist autark. Natürlich ist der Bilderordner auf einer grossen Festplatte und LR-Katalog und die Programme auf schnellen SSDs. Diese werden regelmässig gesichert und die Sicherungen gut geschützt in einem anderen Raum.
JPGs, die ich von meinem kleinen Internet-PC versende, werden per USB-Stick übertragen, auf den dieser PC keine Schreibrechte hat.
Klar, dass ich in keiner Cloud etwas speichere und ein Update auf meinen Bilder-Rechner nur mache, wenn es für eine neue Kamera oder Objektive gebraucht wird. Das ist die einzieg Schwachstelle, die ich jedoch genau analysiere.
Sein Hauptwerkzeug direkt mit dem Internet zu verbinden, ist heute fahrlässig. Trifft übrigens auch für Autos zu, wenn man damit schnell auf der Autobahn oder im Gebirge unterwegs ist…..
Genausowenig, wie ich mir sicher sein kann, ob ich auf die Cloud jederzeit weiterhin zugreifen kann, bezweifele ich, dass meine Daten in der Cloud vor Zugriffen Dritter sicher ist.. Ich persönlich nutze die Cloud daher nicht. Von Lightroom verwende ich nur die Classic Version.
wer hat(te) recht…?!
tja, so ist das, wenn alle lauthals protestieren, aber klammhimlich dann doch folgsam folgen.
dann kommt der tag, an dem das große lamento einsetzt.
jeder benutzt die software, die er verdient…
Dass Donald Trump nun bestimmt, ob mein Adobe-Programm heute noch verwendet werden kann ist sicher ärgerlich, aber es gibt seit langem ECHTE ALTERNATIVEN ZU INDESIGN. Der VivaDesigner kann in vielen Bereich nicht nur mehr, er kann seit Neuestem auch direkt InDesign-Dokumente öffnen. Das bedeutet, dass mir meine InDesign-Dokumente nicht verloren gehen!
Kann man kostenlos testen auf viva.de
Der VivaDesigner ist käuflich zu erwerben! Zudem kann mit der VivaCloud auf Wunsch ebenfalls cloudbasiert gearbeitet werden.