3D-Modelle: Das bessere Stockmaterial?
3D-Modelle? Unsere Leserschaft ist gespalten: Die einen wünschen sich mehr Themen rund um die kreative Bild-Erschaffung mit 3D-Software, andere schreiben uns schon eine Beschwerdemail, wenn auch nur zwei Seiten zum Thema 3D im Heft sind. Letzteres finde ich sehr schade, denn 3D erweitert die kreativen Spielmöglichkeiten ungemein.
3D-Modelle: Selbst erzeugen?
Zugegeben, 3D-Programme sind nochmal ein ganz anderes und deutlich komplexeres Kaliber als Photoshop. Denn wo Sie in Photoshop in der Bildbearbeitung nur „Pixel schubsen“, die man im Prinzip nur in Helligkeit und Farbe ändern kann, prasseln beim Erlernen von 3D-Programmen viele fremdartige Begriffe auf den unbedarften Bilderbastler ein, die auch noch alle miteinander zusammenhängen. Polygone, Meshes, UVs, Unwrapping, Texturen, Replicators, Constraints, Dynamics und und und … um mal nur ein paar der einfacheren Dinge zu nennen. 😉
Aber um all das muss und soll es im Heft ja gar nicht allzu detailliert gehen. Denn in erster Linie behandeln wir ja Lightroom und Photoshop – und letzteres kann inzwischen in Sachen 3D schon einiges.
3D-Modelle: 3D in Photoshop erzeugen
Text-Extrusionen sind in Photoshop tatsächlich kinderleicht. Die Basisform erzeugen Sie aus einer Textebene mit nur einem Klick und können anschließend das Erscheinungsbild über die »Eigenschaften«-Palette anpassen.
Mit den Extrusionsmöglichkeiten von Photoshop können Sie interessante grafische Elemente erzeugen. Wie das geht, erläutere ich in DOCMA 75 ab Seite 42.
Eigene, einfache 3D-Modelle kann man theoretisch auch in Photoshop bauen – im Vergleich zu den spezialisierten 3D-Programmen sind die Möglichkeiten jedoch sehr eingeschränkt und auch ziemlich umständlich, so dass ich niemandem ernsthaft empfehlen würde das zu tun.
3D-Modelle: 3D statt Stockbildern in Photoshop
Sie können jedoch fertige 3D-Modelle aus dem Internet laden und in Photoshop mit Oberflächentexturen, Spiegelungen, Licht und Schatten versehen. Sehr hochwertige Modelle kosten dabei meist etwas Geld, aber Sie finden auch sehr viele gut geeignete, kostenlose Modelle sowie Materialien.
Einige Seiten dafür hat Adobe für Sie zusammengestellt. Auf deren Übersichtsseite gelangen Sie direkt in Photoshop über »3D > weitere Inhalte abrufen«.
Der große Vorteil von 3D-Stockmodellen gegenüber Stockfotos: Sie haben die volle Kontrolle über alle Aspekte des 3D-Modells von der Oberflächenbeschaffenheit, über die Beleuchtungssituation bis hin zu Perspektive! Erkauft werden diese Vorteile mit einem etwas höheren Zeitaufwand und der benötigten Renderzeit. Aber falls Sie mal kein passendes Stockfoto finden, ist das vielleicht dennoch der schnellste Weg zum Ziel.
Verteufeln Sie 3D also nicht, sondern erkennen Sie die Möglichkeiten. Das Ganze ist ein sehr spannendes Thema, zu dem es viel zu erzählen gäbe. In diesem Sinne.
Beste Grüße!