Zwei Frauen mit dem Olympus OM 35-70 in Hamburg
Inga und Ulrike lernten sich in einer Facebook-Gruppe kennen. Daraus wurde eine Freundschaft, inzwischen unternehmen sie auch gemeinsame Fotowalks. Eine weitere Gemeinsamkeit: das Zoom Olympus OM 35-70. Es war in Hamburg dabei. Sie schätzen die flexible Handhabung des Objektivs, zudem ist es klein und leicht.
Alte Zoomobjektive haben ihre Fans und die Beweggründe für eine Anschaffung können sehr unterschiedlich sein. Ulrike hat eine Affinität zum Olympus OM-System und besitzt neben etlichen Objektiven sogar noch eine analoge OM-1-Kamera. Was banal klingen mag, kann manuelles Fokussieren in der Praxis erleichtern: „Der Blendenring ist an allen Objektiven immer vorne, dahinter kommt der breitere Fokusring und auch die Drehrichtung ist einheitlich“. Ulrike nutzt die Version 35-70/F3.5-4.5 an einer Sony A7 II. Angetan von dem kleinen Etwas besorgte sich Inga sehr bald auch eins. Und wie es so ist, fand sie bei der Suche ein Olympus OM 50/1.8. Beide Linsen harmonieren gut mit ihrer Fuji X-T20.
Olympus OM 35-70: Typenvielfalt
Olympus hat in den 1980er Jahren drei Objektive dieses Typs mit unterschiedlichem Innenleben herausgebracht. Das 35-70/3.6 gehörte zu den ersten Zoomobjektiven von Olympus und galt als Top-Modell. Optisch aufwendig (10 Linsen in 8 Gruppen) und mechanisch solide konstruiert, bringt es rund 400 Gramm auf die Waage. Die Version mit Lichtstärke F/4.0 kommt mit weniger Linsen aus (7/7), Maße und Gewicht unterscheiden sich nur marginal. Die Naheinstellgrenze von 0,75 m begrenzt auch hier das Freistellungspotenzial. Mit variabler Lichtstärke F/3.5-4.5, quasi als Kit-Objektiv (9/8), kam eine weitere Variante auf den Markt. Sie wiegt nur 190 Gramm, ist 20 Millimeter kürzer und bietet eine erstaunliche geringe Naheinstellgrenze von 0,45 Meter. Um die Herkunft der Objektive ranken sich wie üblich viele Gerüchte, die auf der Olypedia-Website zusammengetragen sind. Dort finden sich auch alle technischen Daten.
Preisgefüge
Der jährlich erscheinende Second Hand-Guide vom fotoMAGAZIN nannte 2019 Preise zwischen 20 und 50 Euro für die verschiedenen Varianten. Inzwischen werden sie nicht mehr gelistet. Aktuelle eBay-Preise vermitteln ein anderes Bild. Für bis zu 200 Euro geht die Version mit Lichtstärke F/3.6 über die virtuelle Ladentheke. Die anderen Modelle finden um 50 Euro neue Liebhaber.
Juristisches
Entgegen dem Anschein bewegt man sich auf U-Bahn-Stationen oder Flughäfen nicht im öffentlichen Raum, sondern auf dem Gelände des Betreibers. In der Regel ist dort eine Genehmigung fürs Fotografieren nötig. Auf Bahnhöfen der Deutschen Bahn AG hängt die Hausordnung sogar aus. Vielfach gibt man sich bei ein paar Freihandaufnahmen kulant – außer auf Bochumer U-Bahnhöfen. Es gab Zeiten, da tauchte das Wachpersonal dort blitzschnell auf. Wer mit Stativ fotografieren will, kommt um eine Genehmigung nicht herum. Sie ist auch für eine Veröffentlichung der Aufnahmen notwendig und sollte rechtzeitig vor dem geplanten Fototermin beantragt werden.
… wobei mir dieser Bahnhof (U4 HafenCity Universität) bei Fotografen beliebter als bei Fahrgästen zu sein scheint. Ich bin da niemals zu einem anderen Zweck als zum Fotografieren hingefahren. Die langen Treppen bis zur Erdoberfläche aufzusteigen, lohnt eigentlich kaum; wer in die HafenCity will, nimmt besser den Bus. Aber diesen Bahnsteig muss man gesehen haben.