Mit der ersten Leica kam 1925 auch ein Leitz-Vergrößerer auf den Markt. Für den Erfolg der Leica war es unabdingbar, das winzige Negativ auf ein ansehnliches Format zu bringen. Für die analoge Fotografie wurde die Vergrößerung zur Selbstverständlichkeit. Der Vergrößerer machte das Negativ zum Rohstoff, das in der Dunkelkammer seine endgültige Form erhielt und schließlich die Fotografie revolutionierte.
Zuvor entstanden Bilder auf Papier durch Kontaktabzüge vom Negativ, was durch die großen Formate der Plattenkameras vergleichsweise einfach war. Doch das Fotografieren war ein schwerfälliger Prozess. Vor der Aufnahme musste die Entscheidung Hoch- oder Querformat getroffen werden. Anschließend war das Bild durch Anpassung des Aufnahmeabstandes auf die gewünschte Größe zu bringen. Zudem war die Gerätschaft groß und schwer.
Das Beschneiden der Kontaktabzüge ermöglichte es durchaus, das Bild zulasten seiner Größe auf den wesentlichen Inhalt zu konzentrieren. Aber erst der Vergrößerer erlaubte nachträglich die freie Gestaltung von Bildformat und Bildausschnitt.
All das wollte Oskar Barnack mit seiner Leica ändern. Seine Erfindung ermöglichte es Fotografen, sich stärker auf ihr Motiv zu konzentrieren und verlieh der Fotografie Dynamik – zu der auch der Vergrößerer beitrug.
Beginnend mit dem ersten von Oskar Barnack aufgenommenen Foto erzählt Sandra Lüpkes in ihrem Roman „Das Licht im Rücken“ die Geschichte vom Erfolg der Kleinbildfotografie. Dabei lässt sie auch die Begeisterung der Menschen aufleben, die erstmals Dunkelkammer-Magie erleben: Wenn auf dem weißen Blatt im Entwicklerbad ganz langsam das eben erst aufgenommene Bild entsteht. Über den Roman berichtete der Blog hier.
Agfa warb mit „Entscheidender Sieg über das Korn!“, ließ das Verfahren aber aus gutem Grund nicht patentieren. Leitz schickte 100 der besten Leica-Aufnahmen von Dr. Paul Wolff im Format 40 x 60 Zentimeter auf eine Wanderausstellung um die Welt. Jetzt witterten auch Fotohändler ihre Chance und boten Labordienstleistungen an. Der Altglas-Report (Teil IV) beschreibt neben der Leica und ihren ersten Objektiven auch den Aufstieg und Fall der Filmfabrik Wolfen.
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Leica war eine wirklich innovative Firma. Ob sich die heutigen Leica User bewusst sind das die Kameras gekauft wurden weil sie klein und handlich waren. Ich glaube nicht das eine Leica damals wegen der Entschleunigung des Fotografischen Prozess gekauft wurde. Sie boten neue Möglichkeiten so wie das Vergrößern im Verhältnis zur Kontaktkopie.