Der Museumspark Rüdersdorf gehört zu den bedeutenden Industriedenkmälern in Brandenburg. Auf dem 170.000 Quadratmeter großen Gelände des Museumsparks befinden sich historische Gebäude und Anlagen, mit denen der Rohstoff Kalkstein aus dem angrenzenden Tagebau transportiert oder verarbeitet wurde.
Seit dem 17. Jahrhundert galt Rüdersdorf als Baustofflieferant für Berlin. Das Brandenburger Tor, Schloss Sanssouci in Potsdam, das Berliner Olympiastadion und viele weitere Bauwerke wurden mit Kalkstein aus Rüdersdorf erbaut. Die Erfindung des Rumford-Ofens revolutionierte mit seinen getrennten Kammern das Kalkbrennen. Zu DDR-Zeiten war es der wohl staubigste Ort der Republik. Bis heute ist der Tagebau aktiv und das moderne Zementwerk exportiert europaweit. Ein Blick auf das Satellitenbild bei Google Maps verdeutlicht die Ausmaße.
Linker Hand begrenzt das Strausberger Mühlenfließ den Park. Bizarr wirken die dort dümpelnden Motorjachten mit Ausmaßen ausgewachsener LKW. Rechts verläuft die Tagebaukante mit etlichen Aussichtspunkten, von denen sich werktags tief unten das Abbaugeschehen beobachten lässt. Dazwischen liegen langgestreckt zahlreiche Gebäude und Anlagen sowie Tagebaurelikte in Form von Maschinen und ihren Einzelteilen mit überraschenden Details. Filme wie „Inglourious Basterds“, „Die Wanderhure“ und „Terra X“ zeigen Szenen die im Museumspark Rüdersdorf gedreht wurden.
In den 1950er Jahren wurden über eine Seilbahn Loren mit Kalkstein über das Mühlenfließ zum Brennen transportiert. Die Umlenkstation sowie ein Seilscheibenpfeiler blieben erhalten. Beide Monumente sind begehbar und dienen auch als Aussichtsplattform in den Tagebau. Eine eiserne Treppe führt auf die obere Ebene der Umlenkstation. Dort wartet viel alte Technik auf die fotografische Erkundung.
Öffnungszeiten, Anfahrt und Lageplan
Von März bis Oktober ist der Museumspark Rüdersdorf auch montags geöffnet. Der Lageplan verschafft einen ersten Überblick. Links auf der Website führen zum umfangreichen Angebot, neben historischen Führungen sind auch Landrover-Touren durch den Kalksteinbruch buchbar und selbst Picknick-Körbe können vorbestellt werden. Lesenswert ist auch der Artikel „Eine Zeitreise durch Rüdersdorf“ von Klaus Taubert.
Foto-Walk mit wenig Gepäck
Der direkte Weg vom Parkeingang zur Schachtofenbatterie ist ungefähr 1,5 Kilometer lang. Mit Abstechern rechts und links ins Gelände sowie diversen Auf- und Abstiegen kann es auch im Frühjahr spätestens gegen Mittag mit viel Gepäck zur schweißtreibenden Wanderung werden. Für mich hat sich ein kleiner Sling-Bag bewährt, mehr dazu hier. Darin lassen sich zwei Kameras mit drei Objektiven bequem und gut erreichbar unterbringen: Nikon Z6 mit Nikon-Zoom E 75-150/3.5, Olympus OM-D E1 mit PEN-Objektiv 38/1.8 sowie der Trioplan-Nachfolger Domiplan 50/2.8.
Interesant zu erfahren,
dass in und um Berlin je gearbeitet, produziert, Kunst erschaffen und Geld verdient wurde…
😉
Ich kaufe noch ein „s“…