Überzeugte Altglas-Protagonisten und ihre Erfahrungen
„Was sind das für Menschen, die bewusst die Objektivhersteller austricksen und alte Linsen verwenden?“, fragte Winfried Warnke 2015 in seiner Kolumne im fotoMagazin. Warnke will drei Gruppen identifiziert haben, doch dazu später mehr. Altglas-Karrieren verlaufen sehr unterschiedlich. Manch einer sammelt mehrere hundert Objektive, doch die Bilder zeigen selten anderes als Tests und Vergleiche. Beliebt sind bei Altglas-Protagonisten auch Fotos von Ziegelmauern oder Wandfliesen, um Verzeichnungen sichtbar zu machen.
Andere kaufen zehn verschiedene Exemplare, probieren sie aus, behalten die aus ihrer Sicht besten und verkaufen den Rest wieder. Ihre wenigen verbliebenen Objektive kennen sie nach einer Weile in- und auswendig. Wieder andere entdecken das Traumobjektiv ihrer Jugend im „Altglas-Container“ und brauchen nicht mehr als diese eine alte Linse. Spezieller ist Motivation von Frank Baeseler und Hans-Jürgen Diener, was sie begeistert, beschreiben sie in den Exkursen Maßgeschneiderte Adapter und Squeezerlens im Vintage-Objektivbuch. Sechs weitere Menschen kommen im Kapitel Case Studies zu Wort und stellen einige ihrer Bilder vor.
Warnkes Antworten
Seine markigen Antworten auf die eingangs zitierte Frage finden sich hier. Können „Warnkes Antworten“ Altglas-Freaks heute noch erschüttern – oder gar nachdenklich machen?
Hallo Bernd,
Dein Artikel regt mich an, mich selber mal einzugruppieren. Also Ziegelmauern fotografiere ich in der Regel nicht, das beste Objektiv zu finden auch nicht, nur mit einer Linse unterwegs sein auch nicht.
Warum bin ich ein Altglasjunkie geworden? Alte Objektive „altern“ nicht. Keine Elektronik und so. Die werden auch noch in 100 Jahren funktionieren 🙂 Dann ist da die Haptik, manche Objektive sind richtige Handschmeichler. Aber meine eigentliche Triebfeder ist es, alles Mögliche und Unmögliche vor verschiedesten digitalen Kameras mit Wechselobjektiven zu bringen.
Z.B ist es mir wohl als erster gelungen das Contaflex-System (Wechselobjetive mit in der Kamera fest verbauter Hinterlinse) an das E-Mount System adaptiert zu haben. Desweiteren verwende ich einen 3D Drucker um unmogliche Objektive (z.b. aus Ritsch-Ratsch Kameras) mittels selbst konstruierte Adapter an digitale Kameras zu adaptieren. In naher Zukunft habe ich auch vor eine Drehbank plus Fräsmaschine zum Adapterbau zu verwenden.
Lange Rede kurzer Sinn, ich bin der Adapterities von Altgas verfallen.
LG Bernhard
https://deramateurphotograph.de
Danke für die Erweiterung der Perspektive. Hast du auch die beiden Adapteure im Buch schon gefunden?
Lieber Bernd,
hatte ich beim Durchblättern auch schon entdeckt. Bin aber noch beim langsamen Durcharbeiten.
LG Bernhard
https://deramateurphotograph.de