Tour de Ruhr: Unterwegs auf den Halden
Die Halden entstanden durch aufgeschütteten Abraum der Zechen und verwandelten sich in Landschaftsparks und Landmarken. Ihre Ausmaße sind gigantisch. Deutlich sichtbar erheben sie sich über die flache Region und bieten spektakuläre Perspektiven. Wenngleich 150 Meter Höhe bescheiden klingen, wollen sie erklommen werden. Ein WDR-Team begleitet vier Menschen unterwegs auf den Halden.
Der Regionalverband Ruhr (RVR) bewirtschaftet im Rahmen seines Grünflächenmanagements Halden und Landmarken wie beispielsweise Haniel, Hohenward und den Tetraeder. Auch der Nordsternpark zählt wie die anderen Liegenschaften zur Route der Industriekultur. Jede von ihnen prägt ein eigener Charakter, doch diesmal weniger vom Träger als vielmehr durch die landschaftlichen Gegebenheiten und ihre Nutzung bestimmt.
Mit einer Fläche von 220 Hektar ist der Landschaftspark Hoheward einer der größten seiner Art in Europa. Vom Fuß der Halde führt die Himmelstiege über mehr als 500 Stufen zum rund 110 Meter hoch gelegenen Horizontobservatorium, welches unter keinem guten Stern steht. Kurz nach der Eröffnung wurden Risse in der Stahlkonstruktion festgestellt, das Begehen der Innenfläche ist bis heute nicht möglich. Alternativ bietet sich die Sonnenuhr auf der rund 3000 Quadratmeter großen gepflasterten Fläche am Süd-Ost-Ende der Halde an. Die 30 zusätzlichen Höhenmeter sind keine besonders große Hürde – wenn man das Horizontobservatorium bereits erreicht hat.
Die Zeche Ewald gehört ebenfalls zum Landschaftspark Hoheward. Vereinigt mit zwei weiteren Zechen verfügte das Verbundbergwerk in seiner besten Zeit über 21 Schächte. 2001 wurde es stillgelegt und größtenteils abgerissen, erhalten sind Fördertürme verschiedener Epochen, die als Ensemble nah beieinander stehen und in dieser Konstellation selten zu finden sind.
Mit Blick auf die Nahrungsversorgung bieten die meisten Landschaftsparks in der Hauptsaison eindeutige Vorteile. Hier finden sich zumindest Imbissbuden. Pommes mit Currywurst ist zweifelsohne eine Spezialität der Region. Ob sie hier oder in Berlin erfunden wurde, ist umstritten. Uwe Timm bringt mit der lesenswerten Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“ einen weiteren Ort ins Spiel: Hamburg.
Adressen und Hintergrundinformationen
Die meisten der genannten Liegenschaften haben mehrere Zugänge. Um die Halden windet sich in der Regel ein gemächlich ansteigender Pfad, zum Teil mit integrierten Treppen für den direkten Aufstieg. Unter der Überschrift Emscher Landschaftspark führt der RVR eine komplette Liste, die neben Hintergrundinformationen jeweils eine offizielle Adresse für die Anfahrt enthält. Dennoch lohnt beim Objekt der Wahl zusätzlich ein Blick auf Google Maps, nach alternativen Zugängen und Parkplätzen auf der eigenen Route.
Tipps für die eigene Planung
Für die Erkundung des rund 400 Kilometer langen Wegenetzes der Route der Industriekultur zwischen Dortmund und Duisburg auf eigene Faust gibt es zahlreiche Informationsquellen. Die wichtigsten wurden hier zusammengestellt. Sie bieten eine solide Ausgangsbasis für die Planung.