Skywalk-Abenteuer in Dortmund: Phoenix West
Eher unscheinbar, in einem neuen Gewerbepark gelegen, erinnern zwei Hochöfen und ein Gasometer an das über 160 Jahre alte Stahlwerk Phoenix West. Fans der ARD-Produktion „Tatort“ kennen es vielleicht auch aus dem Dortmund-Ableger der Serie. Besonders spektakulär sind die geführten Skywalk-Touren.
Phoenix West gehört nicht zur Route der Industriekultur, ist aber ebenso spektakulär und nur wenige Autominuten von der Kokerei Hansa entfernt. Das Areal gehört dem niederländischen Stadtentwickler Walas B.V. und der Hochofen ist nur über geführte Touren zugänglich. Aktuell werden fünf Touren zu unterschiedlichen Tageszeiten angeboten und ermöglichen spektakuläre Ausblicke – sofern das Wetter mitspielt. Ansonsten ist das Gelände von öffentlichen Wegen umgeben und bietet Fotografierenden zahlreiche Perspektiven rund um die Uhr.
Trostpflaster
In den letzten zwei Jahren fanden coronabedingt nur wenige Touren statt, ich fand bisher keine Gelegenheit. Aber auch außerhalb der Umzäunung bieten sich interessante Blicke auf Hochofen, Gasometer, Kühltürme und Gebäude. Für mich machen die abseitigen Details oder Verfremdungen mit Modding-Objektiven den Reiz aus.
Genutzte Objektive
Wer sich auf einen geführten Skywalk begibt, wird ein Weitwinkel schätzen. Mit 28 Millimeter Brennweite ist man gut gerüstet, auch 24 mm sind noch universell nutzbar. Ansonsten ist außer bei dedizierten Foto-Touren für Objektivwechsel in luftiger Höhe wenig Zeit. Im öffentlichen Außenbereich kam bei mir häufig das Zoom Nikon E 75-150/3.5/3.5 zum Einsatz. Es ist handlich, optisch auf dem Niveau einer guten 135er Festbrennweite, das Bokeh überzeugt, bietet eine Naheinstellgrenze von einem Meter und wiegt nur 500 Gramm. Die variable Brennweite ist nützlich, wenn Absperrungen den möglichen Abstand zum Motiv definieren und erspart manchen Objektivwechsel. Sind Motive frei zugänglich, wird das Nikkor-P 105/2.5 nur selten gewechselt. Hohe Schärfe bei Offenblende und das Bokeh des Sonnar-Designs dieses 60er-Jahre-Objektivs können bei mir immer wieder punkten. Tipps zur Nutzung eines kamerainternen Bildstabilisators finden sich im Altglas-Report (Teil II).
Tipps für die eigene Planung
Für die Erkundung des rund 400 Kilometer langen Wegenetzes der Route der Industriekultur zwischen Dortmund und Duisburg auf eigene Faust gibt es zahlreiche Informationsquellen. Die wichtigsten wurden hier zusammengestellt. Sie bieten eine solide Ausgangsbasis für die Planung.