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Tour de Ruhr: Schiffshebewerk Henrichenburg

Tour de Ruhr

Das Schiffshebewerk Henrichenburg nahm 1899 als technische Neuheit seinen Betrieb auf und wurde fast 70 Jahre genutzt. Die Architektur der Anlage formulierte eine Botschaft: Preußen ist der Repräsentant des Fortschritts. Eine aufwändige Restaurierung stellte den äußeren Zustand dieser „Urkunde in Stein“ wieder her. Den meisten Motiven auf dem weitläufigen Gelände lässt sich mit der Kamera sehr nahekommen. Mit dabei war nur das Nikkor-P 105/2.5 von 1959.

Schiffshebewerk Henrichenburg
Die vier Türme des Schiffshebewerks können über steile Treppen erklommen werden. Die Brücke verbindet sie mit der anderen Seite. Im oberen Becken liegen mehrere historische Schiffe. (© LWL-Industriemuseum/Sebastian Cintio).
Spindelantrieb. Tour de Ruhr: Schiffshebewerk Henrichenburg
Die Technik des Schiffshebewerks Henrichenburg war revolutionär. Vier Spindeln benötigten nur 150 PS, um gut 3000 Tonnen Gesamtgewicht zu bewegen. Den Strom für die Elektromotoren erzeugte eine Dampfmaschine. Im Winter wurde der Dampf auch genutzt, um die Spindeln eisfrei zu halten.

Für den Dortmund-Ems-Kanal spielte das Schiffshebewerk eine zentrale Rolle, weil es den Dortmunder Hafen befahrbar machte. Es ist eines der größten und spektakulärsten Bauwerke in der frühen Geschichte dieser Wasserstraße. Technisch galt es als Meisterwerk, mit vergleichsweise geringer Antriebsleistung für die Schraubspindeln konnten Schiffe mit bis zu 750 Tonnen Ladeleistung gehoben werden – fast doppelt so viel wie andere Hebewerke. Für den Aufschwung der Montanindustrie im Ruhrgebiet und ihrem enormen Rohstoffbedarf entwickelte sich parallel zur Eisenbahn ein zweites Transportsystem – keineswegs zur Freude anderer Regionen. Geschichte und Fakten hat der LWL hier anschaulich aufbereitet.

Dampfschiff. Tour de Ruhr: Schiffshebewerk Henrichenburg
Seltenheitswert: Das Dampftankschiff Phenol, Baujahr 1903, ist das einzige noch existierende Schiff seiner Art in Europa, es transportierte Karbolsäure (Nikkor-P 105/2.5).
Seilwinde. Tour de Ruhr: Schiffshebewerk Henrichenburg
Details einer Seilwinde, mit der auf der Helling liegende Schiffe aus dem Wasser gezogen wurden (Nikkor-P 105/2.5).
Detail. Tour de Ruhr: Schiffshebewerk Henrichenburg
Nikkor-P 105/2.5: Die Schärfe bei Offenblende genau auf der Vorderkante des Zahnrads zu platzieren, erfordert ohne Stativ einen festen Stand. Auch Atemtechnik kann dabei helfen. Vorgestellt wurde das Objektiv hier.
Fortuna
Dampfschlepper Fortuna, Baujahr 1903 (Nikkor-P 105/2.5).

Anreise und Öffnungszeiten

Verschiedene Gebäude und Schiffe beherbergen Dauer- und Sonderausstellungen. Diese und weitere Informationen finden sich hier. Ein Link ganz unten auf der Startseite führt zum Download des zweiseitigen Geländeplans.

Geländeplan
Ausschnitt aus dem Geländeplan: Abseits vom Schiffshebewerk warten entlang des Oberwassers unzählige Details darauf, entdeckt zu werden (© LWL-Industriemuseum).

Tipps für die eigene Planung

Für die Erkundung des rund 400 Kilometer langen Wegenetzes der Route der Industriekultur zwischen Dortmund und Duisburg auf eigene Faust gibt es zahlreiche Informationsquellen. Die wichtigsten wurden hier zusammengestellt. Sie bieten eine solide Ausgangsbasis für die Planung.

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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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