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Tour de Ruhr: Kokerei Hansa in Dortmund

Wer die Kokerei Hansa in Dortmund besucht und bisher keinen anderen Punkt auf der Route der Industriekultur kennengelernt hat, nimmt das Besondere dieses Industriedenkmals vielleicht nicht auf Anhieb wahr – oder hält es für selbstverständlich. Doch vieles ist hier authentischer erhalten als andernorts. Das fängt bereits in der Waschkaue an, setzt sich in der Kompressorenhalle fort und bietet ganz besondere Fotomotive.

Tour de Ruhr: Kokerei Hansa in Dortmund

Dieses „Anders“ ergibt sich möglicherweise auch aus Auftrag und Zielen der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, zu der die Kokerei Hansa und 13 weitere Liegenschaften gehören. Im Vordergrund stehen Konservierung und Erhalt hochrangiger Industriedenkmale sowie Konzepte zur Umnutzung der imposanten Bauten – zwei Objekte werden aktuell auch zum Kauf angeboten. Anders als die Kokerei Hansa sind die meisten Liegenschaften nur im Rahmen einer Führung zugänglich, vielfach von ortsansässigen Vereinen durch ehemalige Beschäftigte geleitet.

Waschkaue 1. Tour de Ruhr: Kokerei Hansa in Dortmund
Nur die fehlende Kleidung in den unter die Decke gezogenen Körben deutet in der Waschkaue an, dass die letzte Schicht längst Geschichte ist (Nikon E 75-150/3.5).
Waschkaue2. Tour de Ruhr: Kokerei Hansa in Dortmund
Die Ketten der Körbe waren jeweils einer Nummer zugeordnet und mit einem Schloss gesichert (Olympus PEN 38/1.8).
Waschkaue3. Tour de Ruhr: Kokerei Hansa in Dortmund
So könnte die Waschkaue auch vor einem Schichtwechsel ausgesehen haben (Nikon E 75-150/3.5).
Waschkaue4. Tour de Ruhr: Kokerei Hansa in Dortmund
Im Sommer unmittelbar nach der Öffnung bieten die Lichtverhältnisse in der Waschkaue viel Raum für Bokeh-Experimente (Nikon E 75-150/3.5).
Waschkaue5. Tour de Ruhr: Kokerei Hansa in Dortmund
Authentische Fliesen und neue Gläser in einem zur Bewirtung umgenutzten Bereich.

Die Kokerei Hansa entstand 1928 als eine von 17 Großkokereien im Ruhrgebiet. Durch Erhitzen von Steinkohle wurde Koks zur Roheisenerzeugung in Hochöfen erzeugt. Nebenbei entstand Gas für Haushalt und Industrie, später war Erdgas das Mittel der Wahl. Heute gehört das knapp 11 Hektar große Gelände zur Industriedenkmalstiftung und ist seit der Restaurierung ganzjährig für Besucher geöffnet.

Kompressorenhalle1. Tour de Ruhr: Kokerei Hansa in Dortmund
Fünf Dampfmaschinen dominieren die Kompressorenhalle (Nikon E 75-150/3.5).
Kompressorenhalle2.  Tour de Ruhr: Kokerei Hansa in Dortmund
Dicke Dinger: Auch die Details der Dampfmaschinen sind von gewaltiger Größe (Olympus PEN 38/1.8).
Kompressorenhalle3
Altmaterial in einem Regal, keineswegs drapiert, aber hinter einer Absperrung geschützt aufbewahrt. In solchen Situationen bewährt sich das Nikon E 75-150/3.5 ebenfalls.

Öffnungszeiten und Anreise

Die Kokerei Hansa ist ganzjährig geöffnet und umfasst 19 Gebäude. Hier finden sich alle Informationen für die Vorbereitung eines Besuchs. Bei einer Führung lassen sich Produktionsabläufe und frühere Arbeitsbedingungen erleben sowie die dampfbetriebenen Kompressoren im Schaubetrieb bestaunen.

Hansa
Ansichtssache: Von außerhalb aufgenommen mit Polaroid-454-Objektiven am Helicoid. In diesem Beitrag wurden die Objektive vorgestellt.

Tipps für die eigene Planung

Für die Erkundung des rund 400 Kilometer langen Wegenetzes der Route der Industriekultur zwischen Dortmund und Duisburg auf eigene Faust gibt es zahlreiche Informationsquellen. Die wichtigsten wurden hier zusammengestellt. Sie bieten eine solide Ausgangsbasis für die Planung.

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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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