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Tour de Ruhr: Henrichshütte in Hattingen

Von der 133-jährigen Geschichte des Stahlwerks zeugen heute primär der Hochofen, Erzbunker, Gleisanlagen und eine Reihe von Loks und Waggons. Sie bilden das Herzstück des LWL-Museums auf der Route der Industriekultur. Die ehemalige Gebläsehalle beherbergt unter anderem auch wechselnde Kunstausstellungen. Besucher genießen auf dem Gelände viel Bewegungsfreiheit und Fotografierende kommen ihren Motiven sehr nah.

Tour de Ruhr: Henrichshütte in Hattingen

Nach der Stilllegung 1987 entstand der Gewerbe- und Landschaftspark Henrichshütte, der heute, großzügig begrünt, 140 Hektar umfasst, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Ruhr. Nur das Gebäude der ehemaligen Hauptverwaltung fällt aus dem Rahmen. Ebenso wie die Anlagen von Airproducts, einem US-Hersteller von Industriegasen, der hier nach wie vor seine Deutschlandzentrale in Hattingen unterhält.

Henrichshütte. Tour de Ruhr: Henrichshütte in Hattingen
Lost-Place-Feeling: Der Gang unterhalb der Möllerbunker auf der Henrichshütte (Nikon 35/2).
Henrichshütte. Tour de Ruhr: Henrichshütte in Hattingen
Blick von der Erzbrücke in einen Bunker, einst Lagerort für Zuschlagstoffe zur Roheisengewinnung (Nikon 35/2).
Gebläsehalle. Tour de Ruhr: Henrichshütte in Hattingen
Gewaltige Maschinen erzeugten Heißluft für den Hochofen und prägen den Charakter im historischen Teil der Gebläsehalle (Olympus PEN 38/1.8).
Ausstellung Henrichshütte
Lichtkunst im Untergeschoss der historischen Gebläsehalle, wo wechselnde Ausstellungen stattfinden (Olympus OM 28/3.5).
Trioplan-Fotografie. Tour de Ruhr: Henrichshütte in Hattingen
LED-Lichtinstallationen eignen sich nicht für typische Trioplan-Fotografie. Im Bokeh fehlen die leuchtenden Ränder, über die hier berichtet wurde (Domiplan 50/2.8).

In der Nachbarschaft

Da ist die heute überdimensioniert wirkende Kosterbrücke, vier Fahrspuren überspannen den Fluss am westlichen Ende des ehemaligen Hüttengeländes. 1979 fertiggestellt, sollte sie dem Schwerlastverkehr einen direkten Weg zur Autobahn erschließen – was nie so richtig funktionierte. Kurz bevor die Straße auf die breite Königsallee trifft, existiert bis heute eine schmale, holprige 30er-Zone. Ein paar Kilometer weiter, gegenüber dem Bochumer Hauptbahnhof, erhebt sich die 12 Meter hohe, begehbare Stahlskulptur „Terminal“ von Richard Serra. Ihr Ankauf stieß seinerzeit auf heftigen Widerstand. Der regte sich auch gegen den 24 Millionen D-Mark teuren Bau des Starlight-Express Theaters, das 1988 eröffnete und sich zu einem neuen Besuchermagneten in der Region entwickelte.

Serra Terminal. Tour de Ruhr: Henrichshütte in Hattingen
Der Ankauf der begehbaren Stahlskulptur „Terminal“ von Richard Serra stieß 1979 auf heftigen Widerstand (Micro-Nikkor 55/2.8).

Öffnungszeiten und Anreise

Diese und weitere Informationen finden sich hier. Ein Link weiter unten auf der Startseite führt zum Download des Geländeplans. Tiefere Einblicke vermitteln die LWL-Kurzvideos zur Henrichshütte auf YouTube.

Henrichshütte Luftbild
Im Gewerbe- und Landschaftspark Henrichshütte nimmt das Industriemuseum nur einen kleinen Teil ein. Für Fotografierende bietet das Gelände viel Bewegungsfreiheit und große Nähe zu den Motiven (© LWL-Industriemuseum / Sebastian Cintio).
Henrichshütte Hochofen
Treppe statt Fahrstuhl: Auf diesem Weg ist der Hochofen hautnah erlebbar und bietet Ausblicke aus unterschiedlichen Höhen (Nikon E 75-150/3.5).
Hochofen
Aus der Nähe wirken manche Details des Hochofens fast filigran (Nikon 35/2).

Tipps für die eigene Planung

Für die Erkundung des rund 400 Kilometer langen Wegenetzes der Route der Industriekultur zwischen Dortmund und Duisburg auf eigene Faust gibt es zahlreiche Informationsquellen. Die wichtigsten wurden hier zusammengestellt. Sie bieten eine solide Ausgangsbasis für die Planung.

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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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