Russisch Brot: Jupiter 8
Das Jupiter 8 mit 50 Millimeter Brennweite bei Lichtstärke F/2.0 basiert auf dem Sonar-Design von Ludwig Bertele aus dem Jahr 1932. Weite Verbreitung fand das Jupiter 8 an der sogenannten Schraub-Leica, eine russische Zorki-Kopie mit M39-Anschluss und sowie an Contax-Messsucherkameras. Für aktuelle spiegellose Systemkameras (DSLM) ist es eine attraktive und relativ günstige Optik, die für Spiegelreflexkameras (fast) nie existierte.
Kurzzeitig hatte Pentax mit den Takumar 58/2.4 Ende der 1950er Jahre das einzige Standardobjektiv im Sonnar-Design für Spiegelreflexkameras im Lieferprogramm. Möglicherweise fiel dieses Modell noch in die Pentax-Experimentierphase, bevor man sich auf das endgültig präferierte Doppel-Gauss-Design festlegte, welches das 55er Takumar zum Millionseller machte. Später fand ein Sonar-Design hauptsächlich bei Telebrennweiten Verwendung. Das 135er Zeiss-Sonar dürfte zu den prominentesten Vertretern gehören – durchaus zu Recht. Hier wurde eine Auswahl von 135er Brennweiten einander gegenüber gestellt.
Die Website Sovietcams kennt weit mehr als 10 Bauformen dieses Objektivs und erleichtert die Auswahl beim Kauf. Für Fuji-X, MFT und andere spiegellose Systemkameras (DSLM) finden sich günstige Adapter aus fernöstlicher Produktion. Was sich beim Import ab Juli 2021 geändert hat, wurde hier erläutert. Für den Anschluss an Nikon Z-Kameras kommt auch ein Helicoid mit 10-15 mm Einstellbereich in Frage. Die Nahgrenze des Objektivs reduziert sich damit von 70 auf circa 50 Zentimeter.
Lichtstärkere Version: Jupiter 3
Als Jupiter 3 ist eine Version des Objektivs mit Lichtstärke F/1.5 bekannt und wird auf der Website Sovietcams ebenfalls vorgestellt. Es wird bei eBay zum doppelten und dreifachen Preis angeboten – und gekauft. Über die Vor- und Nachteile lichtstarker alter Objektive wurde hier berichtet.