Objektive aus alten Polaroid-Kameras lassen sich mit wenig Aufwand über ein Helicoid adaptieren und komfortabel fokussieren. Sie erschließen ein weites Feld fotografischer Experimente, versprechen Spaß und einzigartige Aufnahmen ohne Stativ. Jedes Bild ist ein Unikat und entsteht in der Kamera. Die Nachbearbeitung beschränkt sich primär auf die Grundeinstellungen in Lightroom.
Original und Modifikation
Die Kamera-Modelle 402 und 454 besitzen jeweils vier Objektive und dienten einst im Fotostudio für schnelle Passbilder. Inzwischen obsolet, ist die alte Technik heute günstig erhältlich. Ein von Cyrill Harnischmacher in der c’t Fotografie 01/2020 beschriebener Ansatz weckte meine Neugier. Allerdings zeigten erste Experimente, dass eine Streulichtblende nötig ist, was verschiedene Modifikationen erforderte und auch das Verkleben der Einzelteile weitgehend überflüssig machte. Über den sichtbaren Nutzen von Streulichtblenden für Altglas wurde hier berichtet.
Motivsuche
Gewöhnungsbedürftig ist es, mit zwei bis vier ausgewachsenen Telebrennweiten gleichzeitig zu fotografieren. Für erste Experimente empfiehlt sich ein 2er-Set. Im Gegensatz zu Mehrfachbelichtungen in der Kamera ist kein Stativ nötig und die Bildwirkung ist im Sucher komponierbar.
Neu im Vintageobjektiv-Buch
Das Kapitel „Do-it-yourself-Adapter“ erklärt den Anschluss der Polaroid-Objektive mit Streulichtblende: Maße für Trägerplatten und Bohrungen, Tipps für den Umgang mit dem Kreisschneider und Anregungen zur Motivsuche eingeschlossen. Neu ist auch das Helicoid-Kapitel. Es stellt verschiedene Ausführungen und nützliches Spezialzubehör vor. Hier gibt es Einblick in das komplette Inhaltsverzeichnis.
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