Stanley Kubrick sorgte 1975 mit seinem Film „Barry Lyndon“ für Schlagzeilen. Große Teile wurden mit modifizierten Zeiss-Planar-Objektiven 50mm f/0.7 gefilmt. Der britische Kameramann Roger Deakins überraschte in „The Assassination of Jesse James“ mit ungewöhnlichen Szenenwechseln, aufgenommen mit umgebauten Optiken. Der Begriff „Deakinizier-Lens“ etablierte sich daraufhin in der Filmwelt für das Objektiv-Modding. Wilde Effekte ermöglicht auch ein Cosmicar 50mm f/1.8, dessen Umbau keine Spezialkenntnisse erfordert.

Kubrick verfolgte ein Anliegen, das zunächst als technisch unmöglich galt. Edmund DiGiulio gelang der Umbau der Objektive letztlich durch massive mechanische Änderungen. Roger Deakins wandte sich für die Umsetzung seiner Ideen an Otto Nemenz, eine Hollywood-Legende der Kameratechnik. Inzwischen bedienen sich auch öffentlich-rechtliche Fernsehproduktionen dieser Effekte. Die Kameraarbeit ist häufig herausragend – ein schwaches Drehbuch wird dadurch jedoch nicht besser. Sehenswert war beispielsweise die ARD-Produktion „The Next Level“. Weitere geeignete Kandidaten für das Objektiv-Modding in Eigenregie stellt der Altglas-Blog hier vor.


Das Cosmicar ist ein vergleichsweise modernes CCTV-Objektiv mit C-Mount, ursprünglich für die Videoüberwachung konzipiert. Im Film werden solche Optiken genutzt, um besondere Perspektiven oder Nahaufnahmen zu realisieren. Getragen von Schauspielern mit Minikameras am Kopf, ermöglichen sie dem Zuschauer den Eindruck, die Welt direkt aus deren Augen zu sehen.


Historische Kino-Objektive
Alte Kino-Objektive bieten faszinierende Möglichkeiten. Mit ihnen lassen sich Bilder kreieren, die eine besondere Stimmung und einen einzigartigen Charakter besitzen. Ursprünglich für den Film entwickelt, zeigen die Optiken an den Sensoren von Digitalkameras Effekte, die auf der Leinwand nie in Erscheinung treten konnten.
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