Nikon FTZ-Adapter: Willkürliche Grenzen
Komfortabel wird Fotografieren mit Altglas durch hinterlegte Objektivdaten für Brennweite und Blendenwert. Sie versorgen Bildstabilisator, ISO-Automatik und Exif-Daten mit korrekten Informationen. Letztere erleichtern Bildvergleiche am PC und lassen auf einen Blick erkennen, mit welchem Objektiv fotografiert wurde. Die Nikon Z6 beherrscht diesen Trick für bis zu 20 Objektive, ebenso wie die große Schwester Z7. Doch bisher gibt es für Altglas, das nicht am FTZ-Adapter benutzt wird, einen unschönen und unverständlichen Komfortverlust.
An der Nikon Z6 funktioniert das bisher nur für Objektive am FTZ-Adapter – auch mit Leica R- oder Olympus OM-Optiken und Umbaubajonett. Nur mit Fremdadaptern werden keine Exif-Daten übertragen. Für viele Spiegelreflexkameras bietet Nikon diese Möglichkeit schon sehr lange und ohne Einschränkungen. Bei Fuji hat die Übertragung von Exif-Daten für Fremdobjektive Tradition. Olympus implementiert diese Option nur in den drei aktuellen Spitzenmodellen der OM-D-Serie. Sie versteckt sich im Menü H1 unter „Objektiv-Info erstellen“.
Einfach nur schusselig?
Warum Nikon Fremdadaptern die Übertragung vorhandener Exif-Daten verweigert bleibt unverständlich. Am Objektiv liegt es nicht, das haben Versuche mit Umbaubajonetten von Leitax und günstigen China-Importen bewiesen. Hier überträgt der FTZ-Adapter Exif-Daten ohne Einschränkungen. Was seitens Nikon schlichtes Vergessen nahelegen könnte und Hoffnung auf Abhilfe durch ein Firmware-Update macht, was viele Altglas-Liebhaber freuen dürfte.
Oder strategisches Kalkül?
Der FTZ-Adapter besitzt keinen Fokusmotor – warum auch immer. Nur Nikon AF-S- und AF-P Objektive bieten damit den gewohnten Autofokuskomfort. Alle AF- und AF-D-Objektive, die auf den integrierten Fokusantrieb der Kamera angewiesen sind, mutieren an der Nikon Z6 zu Altglas. Sie müssen manuell scharfgestellt werden. Auch wenn für AF-D-Objektive zusätzliche Fokushilfen integriert wurden, schmerzt der Verlust. Da noch ziemlich viele dieser Optiken in Gebrauch sein dürften, machen sie Nikon Spiegelreflexkameras weiterhin attraktiv.
Auch wenn die D7500 erstmals die traditionelle Rückwärtskompatibilität zum F-Mount ein wenig einschränkte, betrifft es nur Nikon Ai und AiS-Optiken, die durch den fehlenden Index-Tab keinen Anschluss mehr finden. Von dieser Einschränkung ist die aktuelle Vollformatkamera D780 wiederum abgerückt. Sie glänzt mit maximaler Kompatibilität und bietet selbstverständlich auch den bewährten Autofokus mit Stangenantrieb für AF- und AF-D-Objektive – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.