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Mödlareuth: Eine deutsch-deutsche Kuriosität

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Kurios war der Verlauf der DDR-Grenze in Mödlareuth, gelegen an der Ländergrenze zwischen Thüringen und Bayern. Die Absperrung lief teilweise durch den Tannbach – mitten durch das kleine Dorf. Neben ungewöhnlichen fotografischen Optionen in der unmittelbaren Umgebung bietet sich die Gelegenheit, ein Stück entlang des erhaltenen Grenzzauns durchs Gelände zu streifen. Weitere Teile der Grenzanlage wurden im Rahmen eines Museumsprojekts zur Geschichte der deutschen Teilung erhalten.

Mödlareuth: Eine deutsch-deutsche Kuriosität

Entlang des Grenzzauns lassen sich 135er Brennweiten gut einsetzen. Am Vollformat darf es auch etwas mehr sein. Eine Auswahl interessanter Objektive wurde zuletzt hier vorgestellt. Die Metallelemente des Zauns bestehen aus Streckmetall. Der Herstellungsprozess verleiht dem Material zusätzliche Stabilität und macht es widerstandsfähig gegen Verbiegen. Angeblich wurden größere Mengen davon bei einem westdeutschen Stahlwerk in Salzgitter gekauft.

Micro Nikkor 55/2.8, Mödlareuth
Der Zaun am Museum ist einfacher zugänglich. Abhängig vom Lichteinfall entstehen unterschiedliche Bildwirkungen. Hier wurde der Weißabgleich vorsätzlich falsch eingestellt (Micro Nikkor 55/2.8).
T34 Panzer
Sowjetischer T34-Panzer: Über 20 Tonnen Alteisen lauern seit 30 Jahren in der Wiese am Parkplatz. Anders als andernorts kann man dieses Motiv nach Belieben beklettern (Olympus OM 200/5).
Pentacon 29/2.8, Mödlareuth, Modding
Notlösung: Mit einem gemoddeten Pentacon 29/2.8 verfremdete Vorderansicht des Panzers. Für die geplanten Aufnahmen mit Polaroid-Objektiven hatte ich das Zubehör vergessen.
T34
Detail auf dem Panzerturm nach einem Regenschauer (Micro Nikkor 55/2.8).
Mödlareuth
Ein Wachturm existiert noch außerhalb des Museums (Nikon E 75-150/3.5).

Kuriose Anreise

Von der A72 oder A9 nach Mödlareuth ist es nur ein kurzer Abstecher – wenn man sich nicht auf die Ausschilderung verlässt. Diese versucht, Besucher umständlich auf eigenwilligen Wegen direkt vor das Museum zu führen – aber der Parkplatz befindet sich ein paar hundert Meter davon entfernt. Einfacher ist die Orientierung mit Google-Maps, sowohl der Museumsparkplatz als auch das Panzer-Monument sind bekannt und bieten den besten Ausgangspunkt für alle Aktivitäten. Die Nahrungsversorgung erfordert Vorsorge, spätestens nach dem Verlassen der Autobahn.

Fotografieren mit Spiegeln
Aufgenommen mit einem Nikon E 100/2.8 und seitlichen Spiegeln. Wie das geht, wurde in diesem Beitrag vorgestellt. Der Wachturm auf dem Museumsgelände kann während der Öffnungszeiten erklettert werden.

Ausrüstung und Objektive

Festes Schuhwerk vereinfacht das Erklettern von Panzer und Wachturm. Für eine Wanderung entlang des Grenzzauns außerhalb der Museumsanlagen sind Gummistiefel eine gute Wahl gegen Nässe und Zecken. An Objektiven waren dabei: Olympus OM 200/5, Micro Nikkor 55/2.8, Nikon E 100/2.8 und Nikon E 75-150/3.5, Letzteres erspart auf dem Panzer einige Objektivwechsel. Für Verfremdungen bieten sich Modding-Objektive an: Pentacon 29, Polaroid oder Spiegelvorsätze.

Mödlareuth: Öffnungszeiten des Museums

Die Website öffnet sich mit einem kurzen Drohnenflug über den Kernbereich. Das Museum will die Geschichte der Teilung des Ortes darstellen. Begeistert haben mich die historischen Fotos, ein Teil davon ist auch online. Zum Angebot gehören auch Dokumentarfilme, Führungen über das Gelände und eine Sammlung von DDR-Fahrzeugen.

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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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