Lesenswerte Altglas-Literatur

Dedizierte Altglas-Literatur zu Objektiven ist oft schnell vergriffen. Häufiger anzutreffen sind Bücher, die über historische Zusammenhänge berichten. Sie bieten Hintergrundwissen, interessante Randnotizen und Insiderinformationen von ehemaligen Beschäftigten. Wir stellen eine kleine Auswahl vor, die auch Unterhaltungswert besitzt. Insider-Bericht: Sachlich-nüchtern und ausführlich dokumentiert Gerhard Jehmlich die Geschichte der Dresdner Kamera-Industrie von 1945 bis 1990 in seinem 2009 veröffentlichten Buch. Er war über 20 Jahre Direktor für Forschung und Entwicklung beim VEB Pentacon. Die Bücher von Armin Hermann lesen sich wie ein Wirtschaftskrimi und sind exzellent recherchiert. „Nur der gute Name war geblieben“ beschreibt die abenteuerliche Unternehmensgeschichte von Carl Zeiss. „Jena und die Jenoptik“ offenbart betriebswirtschaftliche Abgründe, die sich nach 1989 auftaten. Hermann war bis 2001 Professor für Geschichte an der Universität Stuttgart. Detaillierte Einblicke in die Entwicklung und Produktion bei Schacht bietet das Buch von Peter Geisler. Erstellt auf Basis von noch erhaltenen Unterlagen und Berichten ehemaliger Mitarbeiter. Keineswegs in allen Belangen vollständig und angereichert mit zahlreichen Anekdoten und Fotos. Einblicke in das Schaffen von Ludwig Bertele und die von ihm entwickelten Objektive bietet das von seinem Sohn Erhard 2017 verfasste Buch über das Lebenswerk seines Vaters. Darin faszinieren auch mit dem Biogon aufgenommene Bilder verschiedener NASA-Missionen und Luftaufnahmen mit Avigon-Objektiven, die Bertele nach seiner Flucht aus Dresden für die Schweizer Wild AG entwickelte. Die Leica kam vor 99 Jahren auf den Markt. Der Leica-Roman bietet eine Reise durch die Zeit, in der Fotografieren noch ein magisches Erlebnis war. Im Blog wurde er hier vorgestellt. Eine der umfassendsten Informationssammlungen zu Pentax M42-Objektiven bietet Gerjan van Oosten mit seinem Buch „The Ultimate Asahi Pentax Screw Mount Guide 1952 – 1977“, das 2021 neu aufgelegt wurde. Wer sich umfassend über Leica Objektive informieren möchte, ist mit einem Blick ins „Leica Lens Compendium“ von Erwin Puts (1944 - 2021) gut beraten. Das Buch des anerkannten Leica-Kenners entwickelte sich zum Standwerk. Die Neuauflage (2011) ist auch im Antiquariat schwer zu finden und die Preise sind Leica-like. Einen Blick in kostenlose Version der 1. Auflage gibt es hier. In Auszügen berichtet der Altglas-Report (Teil I-IV) über die vorgestellte Altglas-Literatur und bietet darüber hinaus Links zu weiterführenden Quellen und verschiedenen Video-Dokumentationen. Der Button „Leseprobe lesen“ bietet einen Blick in das Inhaltsverzeichnis.