Inside Trioplan: Einem Klassiker auf die Linsen geschaut
Triplet ist ein Gattungsbegriff für Objektive mit drei Linsen. Ihr Zusammenspiel basiert auf einem Patent von 1890. Trioplan ist der Markenname für ein Objektiv aus der Manufaktur von Hugo Meyer in Görlitz und wurde zum Synonym. Die Triplet-Konstruktion ist simpel und gleichzeitig genial. Über die Anordnung der Linsen zueinander lässt sich die Brennweite variieren. Die Verwendung verschiedener Glassorten und die Variation der Linsenradien, laienhaft ausgedrückt, ihre Dicke und Wölbung, erlauben eine vergleichsweise wirksame Korrektur von Abbildungsfehlern. Neue Glassorten ermöglichten die Entwicklung von Objektiven mit Lichtstärke f/2.8 für Kleinbildkameras und Projektoren. Lesen Sie hier mehr zum Thema „Inside Trioplan“.
Das heute bei Offenblende geschätzte Bokeh ist letztlich nur ein Abbildungsfehler, der durch Schließen der Blende eliminiert werden kann. Es wäre spannend zu erfahren, was Hersteller und Entwickler zur heutigen Popularität dieses Mangels sagen würden. Eines kann als sicher gelten. Der Konstrukteur, der diesen Fehler damals als nützliches Feature gegenüber seinem Auftraggeber gepriesen hätte, hätte vermutlich nicht nur seinen Job riskiert. Einen kleinen Einblick in die unterschiedliche Triplet-Gestaltung ermöglicht dieser Post im Digicamclub. Er zeigt die Seite eines Lehrbuchs aus den 1950er Jahren.
Wer den speziellen Trioplan-Look mag, sollte wissen, wie er erzeugt wird, welche Motive besonders gut geeignet sind und was nötig ist, damit die eigenen Aufnahmen sich vom Üblichen abheben. Das E-Book „Trioplan Fotografie – Historische Objektive digital nutzen“ beschreibt auf über 120 Seiten Objektive, Adapter, Aufnahmetechniken und Motivsuche. Tipps und Tricks unterstützen die praktische Umsetzung. Es ist für 8,99 Euro bei Amazon erhältlich. Mit der kostenlosen Kindle Lese-App für Android, iOS und PC lässt es sich auf fast jedem Gerät lesen.