Die Größe der Streulichtblenden, an professionellen Filmkameras Kompendium genannt, lässt die Bedeutung dieses Zubehörs erahnen. Sie waren für verschiedene Brennweiten mit wenigen Handgriffen anpassbar und auch innen auf geniale Weise für besonders geringe Reflexion optimiert.

1935 konnte Zeiss ein Verfahren zur reflexmindernden Beschichtung von Glas patentieren lassen, das zunächst nur für Militärprodukte zum Einsatz kam. Andere Hersteller zogen erst in den 1940er-Jahren nach. Daher war die Abschirmung von Streulicht schon immer wichtig für möglichst kontrastreiche Aufnahmen. Die Balgen von Großformat- und Klappkameras waren überraschend effektiv, Reflexionen zwischen Objektiv und Platte beziehungsweise Film zu minimieren. Das Kompendium einer professionellen Filmkamera nutzt das gleiche Prinzip – vor dem Objektiv.

Historische Kino-Objektive
Alte Kino-Objektive bieten faszinierende Möglichkeiten. Mit ihnen lassen sich Bilder kreieren, die eine besondere Stimmung und einen einzigartigen Charakter besitzen. Ursprünglich für den Film entwickelt, zeigen die Optiken an den Sensoren von Digitalkameras Effekte, die auf der Leinwand nie in Erscheinung treten konnten.
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„Streulichtblenden sind nicht so effektiv wie ein Kompendium“
Warum?
Bei einer Festbrennweite mit einer dazu passenden Streulichtblende sollte es keinen Unterschied geben. Nur bei einer „Matte Box“ die ich dann auch an das Seitenverhältnis des Aufnahmeformates anpassen kann könnte es Unterschiede geben…
Wie der Blick ins Innere zeigt, scheinen im Licht allenfalls die Kanten des Kompendiums auf. Diesen Effekt nutzten auch Balgenkameras für das nicht vergütete Glas ihrer Optiken. Eine gut angepasste Streulichtblende hat dagegen nur flache Rillen und bestenfalls eine mattschwarze Oberfläche.