Gerüchte: Takumar-Objektive von Pentax
Pentax gehörte zu den bekanntesten japanischen Herstellern von M42-Objektiven, vermarktet unter dem Namen Takumar. Er soll auf den Maler und Fotografen Takuma Kajiwara zurückgehen. Zum angehängten „r“ gibt es nachvollziehbare Interpretationen. Doch dass die Namensrechte an „Pentax“ von Zeiss-Ikon erworben wurden, ist ein hartnäckig kolportiertes Gerücht ohne Wahrheitsgehalt. Wie auch immer, unter den Objektiven gibt es etliche Highlights.
Der Produzent, die Asahi Optical Corporation blickt auf eine lange Tradition in der Herstellung optischer Präzisionskomponenten und präsentierte 1957 die erste japanische Spiegelreflexkamera Asahiflex zusammen mit den ersten Takumar-Objektiven. In den 70er Jahren waren Pentax-Kameras wegen ihrer Mischung aus relativ hoher Qualität und vergleichsweise günstigen Preisen weit verbreitet. Daher gibt es heute ein großes Angebot an Wechselobjektiven.
Eine der umfassendsten Informationssammlungen zu Pentax M42-Objektiven bietet Gerjan van Oosten mit seinem Buch The Ultimate Asahi Pentax Screw Mount Guide 1952 – 1977, das 2021 wieder aufgelegt wurde. Bei eBay finden sich noch Exemplare um 30 US-Dollar. Alte Einzelstücke mit Sammler-Status notieren mitunter bei 250 Euro.
Aus der M42-Ära stammen auch zwei ungewöhnliche Makro-Objektive mit 50 und 100 Millimeter Brennweite. Das 50/4 basiert auf dem 1902 erfundenen Tessar-Design, an dem sich auch Heinz Kilfitt 1954 mit dem Makro-Kilar 40/3.5 orientierte. Das 100/4 basiert auf einem Heliar-Design, welches im Kleinbildbereich nur eine kurze, unbedeutende Nebenrolle spielte. Über die besonderen Eigenschaften von Heliar-Objektiven wurde im Altglas-Blog hier berichtet.
Woher kommt der Name Pentax?
Auch wenn es beim VEB Pentacon den Prototyp einer Kamera mit dem Namen „Pentax“ gab, existieren über den Kauf der Namensrechte oft und gerne kolportierte Stories. Wikipedia führt als Quelle das FotoMagazin an, Belege finden sich indes dort nicht. Doch mindestens drei andere Quellen berichten glaubhaft und nachvollziehbar von einem ganz anderen Ursprung. Der Altglas-Report (Teil II) befasst sich damit in einem eigenen Kapitel, ebenso wie mit der vermeintlichen Herkunft der Bezeichnung Takumar und dem „r“ als Endung im Namen.