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Fotografisch herausfordernd: Panzermuseum Munster

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Das deutsche Panzermuseum Munster bietet eine Reise durch die Militärgeschichte. Mehr als 150 Großobjekte sind in fünf Hallen auf rund 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zu sehen. Alle Exponate sind hervorragend restauriert. Die Sammlung gilt als eine der besten der Welt. Ein virtueller Rundgang vermittelt vorab einen Eindruck.

Panzermuseum Munster
Der A7V gehört zu den ältesten Exponaten des Museums.

Aus fotografischer Sicht ist die Situation in den Hallen oft herausfordernd. Raumhohe Fenster, Lichtkuppeln im Dach und unzählige Leuchtstoffröhren sorgen für viel Licht – manchmal zu viel und nicht immer an den gewünschten Stellen. Zum Einsatz kamen ein Yashica DX 50/1.7 und ein modifiziertes Pentacon 29, abwechselnd an einer MFT- und einer Vollformatkamera. Die Hallen sind unbeheizt, in den Wintermonaten kann es kalt werden. Auf Fotohandschuhe kann trotzdem verzichtet werden. Zum Aufwärmen bietet sich ein Besuch im Museumscafé an.

Panzermuseum Munster
Details lassen sich mit einem gemoddeten Pentacon 29 aus ihrer Umgebung herauslösen. Das Modding erklärt dieser Beitrag im Altglas-Blog.
Panzermuseum Munster
Panzermuseum Munster: Ein virtueller Rundgang vermittelt einen ersten Eindruck von der Sammlung und den räumlichen Gegebenheiten.
Panzermuseum Munster
Das 50er-Yashica wird an der MFT-Kamera zum handlichen, lichtstarken Mini-Tele.
Panzermuseum Munster
Ein einzelnes Großexponat ganz aufs Bild zu bannen, erwies sich als schwierig. Neben zahlreichen Lichtquellen kommen auch Besucher immer wieder ist Bild. Abhilfe schaffte auch hier das Pentacon 29.

Exponate

Der Schwerpunkt liegt auf deutschen Panzern und Fahrzeugen von 1916 bis heute, ergänzt durch militärisches Gerät ausländischer Armeen. Das älteste Exponat aus dem Ersten Weltkrieg ist ein Nachbau. Vom A7V wurden nur 20 Stück gefertigt, das einzige erhaltene Original steht in Brisbane/Australien. Technische Komplexität vermitteln ausgemusterte Geräte aus Bundeswehrbeständen, wie zum Beispiel aufgeschnittene Panzertürme, die der Ausbildung dienten.

Panzermuseum Munster
Der aufgeschnittene Panzerturm zeigt die technische Komplexität und gleichzeitig die extreme Enge im Inneren.

Provokation?

Im Eingangsbereich prangt ein Zitat Walter Benjamins von 1926: „Wer Frieden will, rede vom Krieg“. Es ist alles ist andere als selbsterklärend und stammt aus einer von Benjamin verfassten Rezension des Buches von Fritz Unruh „Flügel der Nike – Buch einer Reise“. Stark verkürzt und salopp formuliert kritisiert Benjamin einen wirkungslosen Pazifismus als „moralisches Feigenblatt und … nützliches Lippenbekenntnis“. Das Museum widmet der Erklärung eine eigene Seite im Web-Auftritt. Möglichweise sind die angeführten Gedanken dazu seit 2022 aktueller denn je.

Anreise, Öffnungszeiten und Führungen

Das Panzermuseum Munster informiert auf seiner Website über alle Fakten zum Besuch. Die Führungen zeigen und diskutieren die Geschichte der Panzer von 1916 bis heute. Der historische Kontext reicht vom Ersten Weltkrieg über den Zweiten Weltkrieg bis zum Ende des Kalten Krieges und den Auslandseinsätzen der Bundeswehr.


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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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