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Ein Diaprojektor zur Leica I

Altglas-Report

Neben einer kompletten Dunkelkammerausrüstung bot Leitz 1925 auch einen Diaprojektor zur Leica an. Agfa hatte im Jahr zuvor einen Umkehrfilm auf den Markt gebracht, der nach der Entwicklung sofort betrachtet werden konnte – eine ideale Kombination zur Umsetzung des überlieferten Ausspruchs von Oskar Barnack: „kleine Negative, große Bilder“. Warum der erste Projektor den seltsamen Namen ULEJA erhielt, ist bisher nicht bekannt.

Diaprojektor zur Leica
Der erste Diaprojektor zur Leica trug zum frühen Erfolg der Kamera bei. Zur Bezeichnung ULEJA gibt es keine gesicherten Informationen.

Der Diaprojektor zur Leica blieb ein fester Bestandteil im Leitz-Programm und dürfte in den ersten Jahren entscheidend zum Erfolg der Kleinbildkamera beigetragen haben. Bis 1945 umfasste das Angebot rund 20 verschiedene Projektoren, die meisten trugen eigenwillige Bezeichnungen oder römische Ziffern zur Differenzierung der Modellvielfalt. Danach etablierte sich der Name Prado für Leitz-Projektoren. Zusätzliche Erweiterungen vergrößerten den Einsatzbereich – unter anderem ermöglichten sie auch eine Umrüstung für Dias im Format 6 x 6. In den 1980er-Jahren ersetzte Leitz den bisherigen Namen durch Pradovit. 2006 wurde die Produktion eingestellt.

Diaprojektor zur Leica
2008 erschien die erste Auflage des Buchs „Die Geschichte der Leitz und Leica Diaprojektoren – Vom Uleja zum Pradovit“. 2012 übergab der Schweizer Leitz-Sammler und Fachbuchautor Albert Johann Schnelle 100 Projektoren an Kurt Tauber, den Gründer des Deutschen Kameramuseums in Pegnitz.

Wie fast alle Produkte rund um die Leica sind auch die Projektoren nahezu akribisch dokumentiert. Während die ursprüngliche Gehäuseform lange beibehalten wurde, verbesserten sich Kondensorsysteme und Lichtleistung stetig. Mit dem Pradovit und den bis heute üblichen Stangenmagazinen nahmen die Gehäuse rechteckige Formen an. Das Online-Museum PRADOSEUM bietet einen ungewöhnlich unterhaltsamen Überblick: Mit einem Maus-Over lassen sich viele Projektoren virtuell einschalten.

Projektionsobjektive

Brennweiten zwischen 80 und 100 mm mit einer Lichtstärke von F/2.8 oder F/3.5 wurden für Kleinbild-Diaprojektoren häufig als Triplet konstruiert. Darauf basiert auch das bekannte Trioplan von Meyer-Görlitz. Triplet-Projektionsobjektive liefern überzeugende Abbildungsleistungen. Sie sind günstig erhältlich und lassen sich mittels Helicoid vergleichsweise einfach an Digitalkameras adaptieren. Welche Modelle empfehlenswert sind, woran man sie eindeutig erkennt und wie man sie adaptiert, erklärt das E-Book Trioplan-Fotografie ausführlich.

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Ein praktischer Führer für Digitalfotografen in die Welt alter und manuell fokussierender Objektive. Autor: Bernd Kieckhöfel, 7. Auflage 2024, 244 Seiten, 30 cm x 21 cm.

7. Auflage 2024
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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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