eBay: Objektive aus Japan und die Katze im Sack
Objektive in Japan kaufen kann attraktiv sein. Zunehmend wickelt eBay für Käufe bei japanischen Händlern auch den Einzug der Mehrwertsteuer ab. Das war die gute Nachricht. Mit den Versandkosten, ebenfalls mehrwertsteuerpflichtig, ist es komplizierter. Die Höhe dieser zusätzlichen Abgabe wird erst spät erkennbar – mitunter erst an der eigenen Wohnungstür. Bis dahin bleibt die Katze im Sack. Je nachdem, welche Versandoption der Händler gewählt hat.
Objektive aus Japan können selbst bei Portokosten von 30 bis 40 Euro attraktiv sein. Auch die Auswahl an seltenen Exemplaren ist mitunter erstaunlich groß. Die im Kaufpreis enthaltene Mehrwertsteuer wird erwähnt. Bei den Versandkosten ist das nur bedingt der Fall.
Global Shipping Programm (GSP)
Für US-Angebote taucht häufiger, prominent platziert, der Hinweis „Zollabfertigungsservice und internationale Sendungsverfolgung eingeschlossen“ auf. Inzwischen auch für Waren aus Großbritannien und immer zusammen mit dem GPS-Logo. Bei Angeboten aus Japan ist es bisher kaum zu finden.
Andere Versandprogramme
Im Auftrag des Verkäufers wickelt ein Versandunternehmen alle weiteren Zollformalitäten ab. Der besteuerungspflichtige Warenwert setzt sich aus Kaufpreis plus Porto zusammen. Der Versender entrichtet die Mehrwertsteuer für die Portokosten im Zielland. Diesen Betrag und einen zusätzlichen Obolus kassiert er beim Empfänger. DHL wickelt das Inkasso an der Haustür ab und berechnet 6 Euro Auslagenpauschale. FedEx verlangt 2,5 Prozent der Zollabgaben, mindestens aber 12,50 Euro. Mitunter wird der Gesamtbetrag erst nach der Lieferung per Rechnung eingefordert.
eBay International Standard Delivery
Mit diesem unscheinbaren Zusatz im Angebot werden Kaufpreis, Porto und alle Abgaben bei der Kaufabwicklung geleistet. Doch der offenbar mehrstufig angelegte Prozess verwirrt durch seine unterschiedlichen Preisangaben. Wer nicht innerhalb von 24 Stunden zahlt, erhält Erinnerungsmails mit anderen Preisen. In diesem Fall waren es 35, 59,49 und 65 US-Dollar. Erst an der eBay-Kasse gibt es Klarheit; zu zahlen sind 77,35 US-Dollar. Und egal welche Beträge in der Mail genannt wurden, hier bleibt der Preis konstant. Zusätzlich findet sich ein eindeutiges Statement und nach – der Zahlung – auch eine detaillierte Kostenaufschlüsselung.
eBay informiert
Wer sich durch alle angebotenen Links klickt, gelangt zu einer Übersicht der oben genannten Optionen. Das dort erwähnte International-Standard-Delivery-Logo ist bisher in Angeboten nicht sichtbar. Und die Formulierungen lassen noch genug Spielraum für Überraschungen. Unmissverständlich formuliert ist hingegen nicht nur hier: Die finalen Kosten sind erst nach dem Kauf unter „Einzelheiten zum Kauf“ sichtbar. Um im Bild zu bleiben: Der Kopf der Katze guckt raus, doch für das Einführen des Sacks ins Zielland kann ein weiterer Obolus fällig werden. Kosten Katze und Sack über 150 Euro, wird zusätzlich Zoll erhoben. Falls man aufgefordert wird, seine Ware beim Zollamt persönlich abzuholen, vermittelt dieser Beitrag vorab einen Eindruck der Erlebnisse vor Ort.