Gescannte Filme mit Exif-Daten unterstützen bei der Fehleranalyse. Wenige Basisinformationen zum ersten Film mit einer gebraucht erworbenen Kamera helfen, Bedienfehler einzugrenzen oder Reparaturaufträge zu präzisieren. Zusätzliche Angaben zu Film, Filtern, Entwicklungsprozess und Scanner unterstützen später reproduzierbare Ergebnisse. Smartphone-Apps minimieren den Aufzeichnungsaufwand und sind bei der Arbeit mit mehreren Kameras besonders hilfreich.
Apps speichern unter anderem Informationen zu Film, Kamera, Objektiv und Belichtungsparametern. Vorhandenes Equipment einschließlich genutzter Filmtypen wird einmal hinterlegt und steht fortan auf Abruf zur Verfügung. Bei Aufnahmebeginn sind Film, Kamera und Objektiv auszuwählen. Die aktuellen Werte für Zeit, Blende und Filter können nach jeder Aufnahme aus einer Liste gewählt werden. Als Ergebnis entsteht eine Datei, in der Regel im Txt-, CSV- oder XML-Format. Sie wird auf den PC übertragen und den gescannten Aufnahmen zugeordnet.
Exif4Film
Diese App bietet zusammen mit dem ebenfalls kostenlosen Exif4Film Desktop-Tool unter Android und Windows eine durchdachte, anwenderfreundliche Gesamtlösung. Im offiziellen Google-Angebot tauchen sie nicht mehr auf, auch die Website der dänischen Entwickler ist verschwunden. Eine Online-Suche findet alternative Quellen – denen man allerdings vertrauen muss.
Alternativen
Im offiziellen Webstore finden sich beispielsweise Afilm, Analog Memo, Exif Notes (Android) oder Film Rolls und Yafra (iOS). Für die Aufzeichnung von Exif-Daten bieten sie, mehr oder weniger komfortabel, vergleichbare Features. Bei der Übertragung aufgezeichneter Daten lassen die meisten ihre Anwender im Regen stehen. Für Exif Notes lautet eine Empfehlung, das universelle ExifTool von Phil Harvey zu nutzen, was Erfahrungen im Umgang mit Kommandozeilen-basierten Eingaben voraussetzt. Doch schon der Datenexport ist fummelig und erfordert das Experimentieren mit kryptischen Optionen im Setting-Menü.
AnalogExif
Gescannte Filme im JPEG- und TIFF-Format lassen sich am PC mit AnalogExif (Windows und MacOS) ergänzen. Das für einen Film genutzte Equipment wird aus selbsterstellten Listen zusammengefügt und den Aufnahmen mit wenigen Mausklicks zugeordnet. Eine Möglichkeit, aufgezeichnete Parameter aus anderen Apps (Belichtungszeit, Blende) zu importieren, ist bisher nicht vorhanden. Das Video „Exif Metadaten in analoge Bilder einbinden“ veranschaulicht den Workflow.
Lenstagger für Lightroom und ExifToolGUI
Für das Ergänzen weniger Daten eignet sich das kostenlose Plugin Lenstagger. Für einen 120er Rollfilm mit 12 Aufnahmen ist der händische Aufwand überschaubar. Unter Windows bietet sich ExifToolGUI an. Beispielhaft wurde das manuelle Ergänzen einzelner Daten hier vorgestellt. Das E-Book „Exif-Daten ergänzen für manuelle Objektive“ beschreibt auf über 80 Seiten Installation und Anwendung von ExifToolGUI und Lenstagger. 50 Abbildungen ergänzen den Text. Die Vorzüge von Altglas-E-Books wurden hier vorgestellt.