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Die Cooke-Look Legende

Historische Kino-Objektive

Der Name Cooke ist eng verbunden mit der englischen Objektivschmiede Taylor & Hobson. Die Kino-Objektive aus England setzten Maßstäbe und galten über Jahrzehnte als Hollywood-Standard. Unter Kameramännern und Produzenten erreichen erreichten sie Kultstatus. Zahllose berühmte Filme wurden damit gedreht. Der Objektivhersteller bewies zudem viel Geschick darin, die Legende vom Cooke-Look lebendig zu halten.

Historische Kino-Objektive
Das legendäre Speed Panchro nutzte ein modifiziertes Planar-Design, was weltweit Verbreitung fand. Doch die Legende des Cooke-Looks leitet sich nicht aus dieser Modifikation ab. Das Geheimnis ist vergleichsweise banal.

Taylor & Hobson brachte 1884 das Cooke-Triplet auf den Markt. Namensgeber war Cooke & Sons in New York als Patentinhaber. Die Engländer hatten im Jahr zuvor eine Lizenz erworben. Auf welcher Grundlage sie den Namen Cooke über Jahrzehnte hinweg nutzten, ist nicht überliefert. Nach dem Ersten Weltkrieg fand die dreilinsige Konstruktion als Trioplan von Meyer-Görlitz große Verbreitung.

Historische Kino-Objektive
Werbung anno 1936: Selbstbewusster Auftritt mit klaren Ansagen ohne technische Details.
Historische Kino-Objektive
Über den Foto- und Filmpionier Karl Struss und seine Hollywood-Erfolge berichtete der Altglas-Blog hier. Er gehörte zu den ersten Oskar-Preisträgern, die für ihre Kameraarbeit ausgezeichnet wurden.

Jonathan Maxwell, Optik-Designer bei Taylor & Hobson, gab 2013 vor, den Cooke-Look erklären zu wollen. Doch am Ende seiner wortreichen Ausführungen kommt er in seinem Artikel zum Schluss, nichts Erwähnenswertes beschrieben zu haben: „Nothing that is particularly remarkable has been described“. Maxwell zelebriert den präferierten Kommunikationsstil seines Arbeitgebers – brillante Selbstdarstellung ohne wesentliche Informationen.

Der oft zitierte Cooke-Look entsteht nicht primär durch die optische Rechnung der Objektive. Sondern durch eine fein austarierte Abstimmung von Abbildungseigenschaften in Relation zu möglichen Fehlerkorrekturen, angepasst an die besonderen Bedürfnisse des Films. Stark verkürzt formuliert erfüllt Cooke diese Forderungen durch Kompromisse. Kontrast und Schärfe werden nicht bis zum technisch Möglichen optimiert – jedoch ohne ein unscharfes oder flaues Bild zu erzeugen. Für die Fotografie sind diese Eigenschaften nur bedingt von Bedeutung, da dort das statische Bild dominiert. Doch ein unaufdringliches und individuelles Bokeh ist immer willkommen.

Historische Kino-Objektive
Cooke Kinic 25/1.5: Nicht zwingend repräsentativ für den Cooke-Look, aber vielleicht eine Ahnung andeutend. Das 30er-Jahre-Objektiv überrascht auch in vergleichsweise anspruchsvollen Lichtverhältnissen mit ausgewogenen Farben und Kontrasten.
Historische Kino-Objektive
Das E-Book präsentiert auf 340 Seiten über 30 historische Kino-Objektive mit Brennweiten von 25 bis 120 Millimeter. 240 Abbildungen ergänzen den Text. Eine Leseprobe vermittelt einen ersten Eindruck. Die Printausgabe erscheint in Kürze.
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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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