Der Name Cooke ist eng verbunden mit der englischen Objektivschmiede Taylor & Hobson. Die Kino-Objektive aus England setzten Maßstäbe und galten über Jahrzehnte als Hollywood-Standard. Unter Kameramännern und Produzenten erreichen erreichten sie Kultstatus. Zahllose berühmte Filme wurden damit gedreht. Der Objektivhersteller bewies zudem viel Geschick darin, die Legende vom Cooke-Look lebendig zu halten.
Taylor & Hobson brachte 1884 das Cooke-Triplet auf den Markt. Namensgeber war Cooke & Sons in New York als Patentinhaber. Die Engländer hatten im Jahr zuvor eine Lizenz erworben. Auf welcher Grundlage sie den Namen Cooke über Jahrzehnte hinweg nutzten, ist nicht überliefert. Nach dem Ersten Weltkrieg fand die dreilinsige Konstruktion als Trioplan von Meyer-Görlitz große Verbreitung.
Jonathan Maxwell, Optik-Designer bei Taylor & Hobson, gab 2013 vor, den Cooke-Look erklären zu wollen. Doch am Ende seiner wortreichen Ausführungen kommt er in seinem Artikel zum Schluss, nichts Erwähnenswertes beschrieben zu haben: „Nothing that is particularly remarkable has been described“. Maxwell zelebriert den präferierten Kommunikationsstil seines Arbeitgebers – brillante Selbstdarstellung ohne wesentliche Informationen.
Der oft zitierte Cooke-Look entsteht nicht primär durch die optische Rechnung der Objektive. Sondern durch eine fein austarierte Abstimmung von Abbildungseigenschaften in Relation zu möglichen Fehlerkorrekturen, angepasst an die besonderen Bedürfnisse des Films. Stark verkürzt formuliert erfüllt Cooke diese Forderungen durch Kompromisse. Kontrast und Schärfe werden nicht bis zum technisch Möglichen optimiert – jedoch ohne ein unscharfes oder flaues Bild zu erzeugen. Für die Fotografie sind diese Eigenschaften nur bedingt von Bedeutung, da dort das statische Bild dominiert. Doch ein unaufdringliches und individuelles Bokeh ist immer willkommen.