An einer spiegellosen Kamera erscheinen Naheinstellgrenzen von 70 bis 100 Zentimeter für eine Normalbrennweite wenig attraktiv. Doch für Objektive mit Leica M-Anschluss sind solche Nahgrenzen typisch. Mehr Nähe zum Motiv ist mit Mess-Sucherkameras durch Limitierungen beim Zusammenspiel von optischem Sucher, Entfernungsmesser und Brennweite nicht realisierbar. Spezielle Adapter ermöglichen das Umschiffen dieser Klippe.
Close Focus Adapter von Voigtländer sind für verschiedene Kameras lieferbar. Sie integrieren ein Mini-Helicoid, das wie ein verstellbarer Zwischenring wirkt und die Naheinstellgrenze auf 30 bis 40 Zentimeter reduziert. Wichtig zu wissen: Die Objektive erreichen keineswegs die Abbildungsleistung eines Makro-Objektivs, da sie nicht für den Nahbereich optimiert wurden. Ihre große Stärke in diesem Bereich bleibt das Bokeh. Die Bedienung dieser feinmechanischen Präzisionsinstrumente lässt kaum Wünsche offen. Ein seitlich platzierter, gut erreichbarer Hebel verriegelt das Helicoid bei Bedarf. Dafür werden 300 Euro aufgerufen. Autofokus-Adapter von Megadap und Techart bieten diesen Komfort mit passendem Zwischenstück auch für alle anderen adaptierbaren Objektive.
No-Name-Adapter
Im Vergleich kann der NoName-Adapter ohne Helicoid aus chinesischer Produktion für 15 Euro nicht bestehen. Die Mechanik bleibt auch nach häufigerer Benutzung ein wenig hakelig. Mit dem Finger über die Innenseiten des Objektivbajonetts streichend, fühlen sich die Kanten unzureichend entgratet an. Derart schlecht verarbeitet war bisher keiner meiner rund 40 NoName-Adapter. Ein vergleichbares K&F-Modell schnitt in diesem Fall fühlbar besser ab.
In China hergestellte Close Fokus Adapter sind um 70 bis 100 Euro vergleichsweise günstig. Die Einschätzung ihrer mechanischen Präzision fällt durchwachsen aus. Einen Eindruck vermitteln Kommentare zu einem Test von Phillip Reeve. In Anmerkungen von 2022 wird der Adapter von 7artisan, der auch bei in Deutschland ansässigen Händlern erhältlich ist, positiv erwähnt.