Bokeh selbst gestalten
Das Bokeh lässt sich durch einfache Modifikationen mit wenigen Handgriffen ändern und ermöglicht fotografische Experimente mit reizvollen Ergebnissen. Die Bildwirkungen reichen von aquarellähnlich bis zum psychedelisch angehauchten Farbrausch mit eigenwilligen Verformungen im Bokeh. Im einfachsten Fall werden Vorder- oder Hinterlinse ausgebaut und umgedreht wieder montiert – im Jargon als Front- beziehungsweise Read-Mod bezeichnet. Lesen Sie hier, wie Sie ein Bokeh selbst gestalten können.
„Linsensuppe“
Eine gedrehte Linse reduziert den scharf abgebildeten Bereich recht stark, und der Umgang mit modifizierten Optiken erfordert Freude am Ausprobieren. Gesteuert werden die Effekte über die Wahl des Fokuspunktes im Bild (vorne, mittig, hinten) oder absichtliches Defokussieren. Ein dünner Zwischenring kann im Nahbereich nützlich sein.
Kamerawahl
Nutzt man eine Spiegelreflexkamera, ist nach Veränderungen an Rücklinsen und vor dem ersten Einsatz unbedingt zu prüfen, ob in Unendlichstellung des Objektivs die Gefahr einer Kollision mit dem Spiegel ausgeschlossen ist. Fokuspeaking und Lupe spiegelloser Kameras sind willkommene Hilfsmittel, können aber mit den außerhalb ihrer Spezifikation betriebenen Objektiven keine Wunder bewirken. Anfangs sollte man das Histogramm auf ausgefressene Lichter kontrollieren und nötigenfalls mit einer Belichtungskorrektur gegensteuern.
Bildbearbeitung
Auch wenn die erzeugten Effekte fotografisch entstehen, wächst die Erfahrung im Umgang mit gemoddten Objektiven durch die anschließende Bildbearbeitung am PC. Um Kontrast und Schärfe anzupassen, muss meistens kräftiger an den üblichen Reglern gezogen werden. Der Dunst-Filter in Lightroom ist eine weitere willkommene Hilfe, ebenso der Regler „Klarheit“.
Lieber Bernd,
das sind schon krasse Ergebnisse. Bisher war ich zu faul, die Linsen zu drehen 🙂 Aber reizent tut es mich schon 🙂
LG Bernhard
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