Bismarck, Bayern und der Hering
Reichskanzler Otto von Bismarck erlangte in Bayern Kultstatus. Keineswegs überall, doch ob seiner preußischen Abstammung erstaunlich genug. 38 Bismarck-Denkmäler entstanden in Bayern von 1877 bis 1934. Der Prototyp einer Turm-Variante steht nah am Starnberger See. Einst als Wallfahrtsort angelegt, ruht er heute still im Wald, bietet im Sommer schattige Sitzplätze unter steinernen Arkaden – und interessante Perspektiven für Modding-Objektive.
Bavarikon, das historische Bayern-Lexikon
Es weiß Erstaunliches zu Bismarck und seinen Denkmälern in Bayern. Gegen diese bavarikon-Aufbereitung sieht Wikipedia blass aus. Oder – je nach Sichtweise – frei von kulturellem Dünkel. Karl Valentins Meinung zum Thema wäre sicher interessant, ist aber nicht überliefert.
Bismarckhering
Mit dem bekannten Hering hat all das nichts zu tun, weder in Bayern noch sonst wo. Ob Otto von Bismarck Namensgeber für den sauer eingelegten Fisch war, ist umstritten. Sicher ist hingegen, dass Bayern keine eigenen Heringsvorkommen hat. Rund um dieses Thema kann Wikipedia punkten. In der DDR, mit Zugang zu großen Fanggründen, wurde diese Zubereitung aus politischen Gründen Delikatesshering genannt. Nicht zu verwechseln mit Scomber Mix. Diese DDR-Spezialität hielten Einkäufer großer Handelsketten nach der Wende für unverkäuflich. Doch sie entwickelte sich zum Renner. Inzwischen für alle erhältlich und nicht nur als „Bückware“ für Auserwählte. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Darüber weiß selbst Google nix; zu lesen war die Story vor einer Weile im Lokalteil der Zeitung.