Belichtungsmessmethode für Altglas
Zeigen Aufnahmen mit manuellen Objektiven ohne elektrischen Kontakt zur Kamera unerklärliche Ausreißer der Belichtung, hilft es in vielen Fällen, die Belichtungsmessmethode auf Integral oder Mittenbetont zu setzen. Die häufig voreingestellte Mehrfeld- oder Matrixmessung ist vergleichsweise komplex, sie benötigt zur korrekten Funktion unter anderem die Brennweite und Informationen, die sonst der Autofokus übermittelt.
Nikon gehört zu den Herstellern mit langer Erfahrung beim Anschluss manueller Objektive. Die Handbuchsprache bezeichnet sie auch als Non-CPU-Objektive, gemeint sind Optiken mit Nikon-F-Bajonett, die keine elektrischen Kontakte besitzen. Hinterlegt man in der Kamera Brennweite- und Blendenwert im Menü, funktioniert auch die Matrix-Messung in der Regel einwandfrei, und hinterlegte Werte erscheinen in den Exif-Daten. Ohne diese Informationen schalten die meisten Nikon-Kameras automatisch auf mittenbetonte Belichtungsmessung.
MTZ-Adapter für Nikon Z
Für die Belichtung ist „Mittenbetonte Messung“ auch mit dem Megadap Autofokus-Adapter MTZ11 eine gute Wahl und muss manuell eingestellt werden. Denn was der Adapter im Detail an die Kamera übermittelt, ist allenfalls ansatzweise in den Exif-Daten erkennbar. In der Rubrik LensInfo findet sich dort der Eintrag „50mm f/1.4“ – egal, was als Brennweite über den MTZ11 zum Bildstabilisator geschickt wird. Vorgestellt wurde der MTZ11 hier.
Geheimnisvoller Datenschwund
Was andere Kameras mit für den Bildstabilisator manuell eingegeben Brennweiten sonst noch machen, bleibt Hersteller-Geheimnis. Offensichtlich ist nur, dass die wenigsten die Werte im Sucher oder auf dem Display anzeigen, geschweige denn in die Exif-Daten übernehmen. Beides wäre durchaus hilfreich. Panasonic-Kameras mit Bildstabilisator fragen immerhin beim Einschalten, ob die hinterlegte Brennweite noch aktuell ist.
Blick ins Handbuch
Um die Belichtungsmessmethode einzustellen, hilft ein Blick ins Handbuch. Manche Kameras haben dafür dedizierte Tasten, einige fordern den Tauchgang ins Menü, andere bieten den Zugang auch im Touch-, Quick- oder Individual-Menü. Nützlich ist auch, bei dieser Gelegenheit die Spot-Messung näher zu betrachten. Berücksichtigt wird bei dieser Methode nur ein winziger Punkt im ganzen Bild. Dazu kann das aktive Fokusfeld genutzt werden, aber auch eine definierte Fläche in der Bildmitte. Auch wenn es nur selten gebraucht wird, kann das Wissen um diese Eigenheit in kniffligen Lichtsituationen Probe- und Fehlbelichtungen ersparen.