Auto Revuenon 50/1.9 ab 5 Euro?
Lohnt es sich, diese Linse anzuschauen oder kann sie gleich in den Altglas-Container? 1980 tauchte das kleine Ding erstmals im Foto Quelle-Katalog als „5linsiges Hochleistungsobjektiv“ auf, blieb erstaunlich lange im Sortiment und gehörte noch zur Generation der in Japan gefertigten Objektive. Das Auto Revuenon 50/1.9 ist durchaus einen Blick wert.
Informationen zu diesem Objektiv finden sich kaum, eine bei damaligen OEM-Produkten übliche Praxis. Sie wirkten zu dieser Zeit wie eine Beigabe zur Kamera. Der Katalog zum 25-jährigen Foto Quelle-Jubiläum erwähnt, dass „Objektive … speziell für die REVUE-Kameras entwickelt werden“, was für den Käufer bedeutete, „die optimale Verbindung zwischen Technik und Optik“ zu erhalten. So war das also. Über die Praktiken im OEM-Geschäft wurde hier berichtet.
Kleines Manko
Das Auto Revuenon 50/1.9 besitzt weder eine Abblendtaste noch einen A/M-Blendenumschalter. Beides wurde vermutlich aus Kostengründen gestrichen – früher übernahm die analoge Kamera diese Aufgaben nebenher. Heute ist das Objektiv zwingend auf einen Adapter mit Kragen angewiesen, der den Blendenstift eindrückt und die Blende verstellbar macht. Wer versehentlich einen M42-Adapter ohne Kragen aus der Sammlung fischt, kann mit dem Auto Revuenon 50/1.9 nur bei Offenblende fotografieren. Gebraucht werden die speziellen Ausführungen beispielsweise für alte Alu-Tessar-Objektive aus den 50er Jahren oder das Schacht Travenar 135/3.5.
Preise
Alte Objektive waren vor 10 Jahren billiger und 5-Euro-Schnäppchen sind seltener geworden. Dennoch gehört das Auto Revuenon 50/1.9 in der Regel zu den günstigen Angeboten. Meine Exemplare fanden sich auf dem Flohmarkt und an beiden hing noch eine SD1-Kamera. Über die Preisentwicklung bei Altglas und Beschaffungsstrategien findiger Händler wurde hier berichtet.