Altglas-E-Books gewinnen an Bedeutung
Angesichts exorbitant gestiegener Kosten für Druck und Papier gewinnen Altglas-E-Books an Bedeutung. Sie erfordern keine speziellen Lesegeräte und sind mit kostenlosen Apps auf Tablet, Handy und PC lesbar. Reiseführer oder Kamerahandbücher können auf einem Mobilgerät auch unterwegs nützlich sein. Eigene Markierungen und Lesezeichen führen direkt zu wichtigen Inhalten. Und das Reinzoomen erspart für einen schnellen Blick sogar die Lesebrille.
Ich bin seit über 10 Jahren überzeugter E-Book-Leser. Für den Durchbruch sorgte die irgendwann nicht mehr zu leugnende Notwendigkeit einer Lesebrille. Die ersten „Gehversuche“ damit waren mühsam und begleitet vom ständigen Auf- und Absetzen. Auch mal schnell über den Brillenrand linsen brauchte Übung. In dieser Phase lernte ich die mühelose Anpassung der Schriftgröße mit einem Wisch auf dem Tablet zu schätzen. Inzwischen gehört die Lesebrille zum Alltag. Trotzdem ist es für müde Augen am Abend komfortabel, die Schriftgröße ein wenig zu erhöhen. Auch beim Entziffern von Speisekarten im Dämmerlicht kam der Wunsch schon häufiger auf. Bisher gelang es mir, den Wischimpuls des Vergrößerns zu unterdrücken – meistens jedenfalls.
Altglas-E-Books – drei dominierende Formate
PDF, EPUB und das proprietäre Amazon-Format dominieren den Markt. Das Vintageobjektiv-Buch als e-Paper im PDF-Format entspricht exakt dem Layout des gedruckten Buchs – auf jedem Gerät. Alle Informationen (Markierungen, Anmerkungen, Lesezeichen) werden zusammen mit dem Dokument in einer Datei gespeichert. Das erleichtert den unkomplizierten Austausch zwischen verschiedenen Geräten. Wenn Inhaltsverzeichnis oder Stichworte mit Links hinterlegt sind und den direkten Sprung in ein Kapitel oder zu einer Textstelle erlauben, wird die Nutzung weiter vereinfacht. Doch das handhaben Verlage unterschiedlich, nicht alle PDF-E-Books bieten diesen Komfort.
Technisch sind EPUB und das Amazon-Format vergleichbar. Beide passen Texte automatisch an die Bildschirmgröße des Lesegerätes an. Daher kennen diese digitalen Bücher keine Seitenzahlen, was anfangs irritieren kann. Das Layout besteht aus einer Abfolge von Texten und Bildern, die durch Überschriften strukturiert sind. Ein wenig Gestaltungsspielraum bieten farbige Textfelder, Symbole und unterschiedliche Schriftformate. Neuere EPUB- Books machen davon tendenziell mehr Gebrauch als ältere Ausgaben. Kapitel und Textstellen werden über vorhandene Links, selbst gesetzte Markierungen oder einen Schieberegler angesteuert. Individuelle Anmerkungen lassen sich als Datei auf ein anderes Lesegerät oder zur Weiterverarbeitung auf dem PC kopieren. Das gilt für Lese-Apps und die Kindle-App gleichermaßen. Die Schriftgröße lässt sich über ein Menü anpassen, das Zoomen mit den Fingern ist nicht möglich.
PDF und EPUB sind heute in der Regel mit einem digitalen Wasserzeichen markiert, dass die Identifikation des Käufers im Fall einer unerlaubten Weitergabe gewährleistet. Durch den Verzicht auf harten Kopierschutz können auch Apps wie Moon-Reader (Android) mit EPUB umgehen. Sie bringen Farbe ins E-Book, erweitern das Hardware-Spektrum der Lesegeräte und machen auch das PDF-Format komfortabel nutzbar. Für das ansonsten der Acrobat-Reader zur Verfügung steht.