Alte Zoom-Objektive
Alte Zoom-Objektive haben ihre Fans und die Beweggründe für eine Anschaffung können sehr unterschiedlich sein. Nostalgie ist ein möglicher Grund und sorgte bei mir wieder für ein Olympus OM 35-70. Andere erfüllen sich mit dem Vivitar Serie 1 einen alten Traum. Aber auch Neugier kann motivieren.
Zoom-Objektive, auch „Gummilinsen“ genannt, galten dem qualitätsbewussten Fotografen bis zur Jahrtausendwende als Objektivgattung, die in erster Linie praktisch war, an die man aber keine allzu großen Erwartungen knüpfen durfte. Vor einer Weile kam ein schlankes Sun 85-210/4.5 als „Beifang“ ins Haus und wurde aus Neugier mit in die Kameratasche gepackt. Es war nicht überragend, aber besser als vermutet. So machte ich mich auf die Suche nach einem Nikon E 75-150/3.5 aus der berüchtigten E-Serie, die bei Weitem besser ist als ihr Ruf.
Nikon E 75-150/3.5
Der Reiz dieses Objektivs ergab sich einerseits durch die vorhandene Nikon Z6 mit Bildstabilisator, was ein ruhiges Sucherbild beim Fokussieren versprach und uneingeschränkte Kompatibilität zum FTZ-Adapter inklusive übertragener Exif-Daten. Andererseits ist es ein handliches Zoom, wiegt nur 500 Gramm und bietet eine erstaunliche Naheinstellgrenze von einem Meter. Ich setze es gerne als „verlängertes“ 135er ein. Die variable Brennweite ist auch nützlich, wenn das Motiv es erfordert, weil der Rand des Hafenbeckens oder eine Absperrung natürliche Grenzen setzen.
Weitere 75-150er Zoom-Objektive
Olympus und Minolta hatten identische Brennweiten im Programm. Unterschiede finden sich hauptsächlich bei Lichtstärke und Naheinstellgrenze. Das Minolta erfreut sich besonders großer Beliebtheit. Manche Auktion bei eBay endet deutlich über 100 Euro. Ob es das wert ist, bleibt eine sehr persönliche Entscheidung. Der vom FotoMAGZIN jährlich aktualisierte Second Hand Guide nennt gerade mal 15 Euro. Mehr zu Altglas und Preisen findet sich hier. Das vom NDR produzierte Video vom Altglas-Ankauf bietet einen besonderen Schmunzelfaktor.