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100 Jahre Leica I

Altglas-Report

Vor 100 Jahren wurde auf der Leipziger Frühjahrsmesse Fotogeschichte geschrieben.Vom 1. bis 11. März 1925 präsentierte Leitz dort die Kleinfilmkamera Leica. Die Begriffe Kleinbildkamera und Kleinbildformat etablierten sich jedoch erst in den 1930er-Jahren im allgemeinen Sprachgebrauch. Ungefähr ebenso lange galt das nur briefmarkengroße Negativ als eines der größten Mankos der kleinen Kamera, die letztlich die Fotografie revolutionierte.

100 Jahre Leica
100 Jahre Leica: Auch Leitz bezeichnete Oskar Barnacks revolutionäre Erfindung lange Zeit als Kleinfilmkamera, wusste jedoch ihre Funktionen und Vorteile präzise zu beschreiben. Anzeigen mutierten mitunter zur typografischen Kakophonie – gesetzt in bis zu zehn verschiedenen Schriftgrößen mit variierenden Laufweiten (Leica Kamera AG).

Zur Messe nannte die Leitz-Werbung eine ziemlich provinziell klingende Adresse: „Turnhalle Frankfurter Tor, Obergeschoß, Stand 194/195“. Doch dieser Eindruck täuscht, denn die Leipziger Messe galt bereits damals als Veranstaltung von Weltruf. Ein altes Foto in der Leipziger Volkszeitung vermittelt einen Eindruck der Atmosphäre. Da es immer wieder an Platz mangelte, wurden zeitweise zusätzliche Flächen angemietet, so auch die Turnhalle am Frankfurter Tor. Ende des Jahrzehnts standen rund 130.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung – Bilder dokumentieren das rasante Wachstum der Messe.

100 Jahre Leica
Ein im Vergleich zum Rollfilm briefmarkengroßes Kleinbildnegativ und die grobkörnigen Vergrößerungen waren bis 1932 das größte Manko der Leica. Die grobe Kornstruktur des Kinofilms erlaubte anfangs nur postkartengroße Abzüge.
100 Jahre Leica
Da Vergrößerungen vom Kleinbildnegativ noch weitgehend unbekannt waren, bot Leitz für die Leica eine komplette Dunkelkammerausrüstung an.
100 Jahre Leica
Ursprünglich für die Luftbildfotografie im Ersten Weltkrieg entwickelt, war der Spezial-Fliegerfilm von 1925 der erste feinkörnige Film für die Leica. Ein Film für 36 Aufnahmen kostete weniger als eine Reichsmark.
100 Jahre Leica
Der Isochrom-Film brachte 1932 den Durchbruch für das Kleinbildformat. Agfa konzentrierte sich jedoch weiterhin auf Rollfilme für Klappkameras und hatte von „Kleinbild-Cameras“ noch eine andere Vorstellung.

Mit dem Erfolg des Kleinbildformats entdeckten Fotohändler das Geschäft mit Vergrößerungen. Für sie brachte Agfa den Schnellkopierer Seriograph auf den Markt. Das Gerät wirkte wie eine Registrierkasse auf einem Nähmaschinentisch. Für eine Vergrößerung waren nur drei Handgriffe nötig, während über den Fußantrieb 18 weitere Arbeitsschritte automatisch ausgeführt wurden.

100 Jahre Leica
Agfa-Schnellkopierer Seriograph: In der Vollausstattung befand sich links der Papiervorrat in einem Schrank, während rechts die Entwicklerschalen für das belichtete Papier untergebracht waren.

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7. Auflage 2024
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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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