Vor 100 Jahren wurde auf der Leipziger Frühjahrsmesse Fotogeschichte geschrieben.Vom 1. bis 11. März 1925 präsentierte Leitz dort die Kleinfilmkamera Leica. Die Begriffe Kleinbildkamera und Kleinbildformat etablierten sich jedoch erst in den 1930er-Jahren im allgemeinen Sprachgebrauch. Ungefähr ebenso lange galt das nur briefmarkengroße Negativ als eines der größten Mankos der kleinen Kamera, die letztlich die Fotografie revolutionierte.

Zur Messe nannte die Leitz-Werbung eine ziemlich provinziell klingende Adresse: „Turnhalle Frankfurter Tor, Obergeschoß, Stand 194/195“. Doch dieser Eindruck täuscht, denn die Leipziger Messe galt bereits damals als Veranstaltung von Weltruf. Ein altes Foto in der Leipziger Volkszeitung vermittelt einen Eindruck der Atmosphäre. Da es immer wieder an Platz mangelte, wurden zeitweise zusätzliche Flächen angemietet, so auch die Turnhalle am Frankfurter Tor. Ende des Jahrzehnts standen rund 130.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung – Bilder dokumentieren das rasante Wachstum der Messe.




Mit dem Erfolg des Kleinbildformats entdeckten Fotohändler das Geschäft mit Vergrößerungen. Für sie brachte Agfa den Schnellkopierer Seriograph auf den Markt. Das Gerät wirkte wie eine Registrierkasse auf einem Nähmaschinentisch. Für eine Vergrößerung waren nur drei Handgriffe nötig, während über den Fußantrieb 18 weitere Arbeitsschritte automatisch ausgeführt wurden.

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