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Petzval-Patente fürs Kino

Historische Kino-Objektive

Optiken aus Filmkameras und Projektoren mit verheißungsvollen Namen wie Cooke Kinic oder Kinon Superior stammen aus den frühen Tagen des Kinos. Sie erreichten in den 1930er-Jahren Lichtstärken um F/1.5. Einige der Petzval-Patente fürs Kino nutzen besonders aufwendige Modifikationen. An Digitalkameras adaptiert entsteht ein besonderer Bild-Look.

Historische Kino-Objektive
Petzval-Patente fürs Kino: Der Antrag von Taylor & Hobson für das Cooke Kinic zeigte 1931 ein für die Zeit komplexes Design (US Patent 1797202).

Die heute außergewöhnlichen Bildwirkungen entstehen unter anderem, weil Petzval-Patente fürs Kino optische Rechnungen nutzten, für das Kleinbildformat nie verwendet wurden. Das Cooke Kinic von Taylor & Hobson dürfte das erste Petzval-Objektiv mit Lichtstärke F/1.5 gewesen sein. Arthur Warmisham war zu dieser Zeit einer der führenden Optik-Rechner in England.

Historische Kino-Objektive
Cooke Kinic 25/1.5: Der Schärfepunkt auf der Boje kann überzeugen. Die im Hintergrund liegenden Segelboote erscheinen im Bokeh Petzval-typisch abstrakt.
Historische Kino-Objektive
Petzval-Patente fürs Kino: In den 1940er Jahren erfuhr das Cooke Kinic eine weitere Modifikation der Rechnung. Zusätzlich wurden die Linsen vergütet, worauf die Buchstaben ELC (Electronic Coating) am Objektiv hinweisen. Diese Version ist unter den eBay-Angeboten seltener zu finden.
Historische Kino-Objektive
Obduktionsergebnis: Die lichtstarken Kinon-Superior Versionen 50/1.8 nutzen ein eher klassisches 4/3-Petzval-Design. Auffallend ist das dünne und stark gekrümmte dritte Glied in der hinteren Linsengruppe.
Historische Kino-Objektive
Vom Fokuspunkt zu den Bildrändern verlaufend liefern Kino-Objektive einen Look, den Foto-Objektive nicht bieten können.
Historische Kino-Objektive
Das Kino-Superior von Meyer-Görlitz gehörte bis 1945 zur Grundausstattung der Projektoren von Bauer und Siemens. Ältere Ausführungen tragen alle Angaben auf dem Frontring und nennen keine Lichtstärke. Empfehlenswerter ist die Version 50/1.8.

Ein weiterer Petzval-Experte war Dallmeyer. Erfahrungen aus dem Bau von Porträt-Objektiven für Großformatkameras fanden zunächst Anwendung in Projektionsobjektiven. In den frühen 1930er-Jahren kamen einige Standardbrennweiten für Filmkameras auf den Markt. Über weitere Besonderheiten von Kino-Objektiven berichtet der Altglas-Blog hier.

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Dallmeyer 25/1.9: Im Vergleich zu anderen Petzval-Optiken beeindruckt es mit einer feineren Abbildungscharakteristik.
Historische Kino-Objektive
Das E-Book präsentiert auf 340 Seiten über 30 historische Kino-Objektive mit Brennweiten von 25 bis 120 Millimeter. 240 Abbildungen ergänzen den Text. Eine Leseprobe vermittelt einen ersten Eindruck. Die Printausgabe erscheint in Kürze.
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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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