Ist KI nur eine Blase?

Laut aktuellen Umfragen zeigen die Deutschen wenig Interesse an der Künstlichen Intelligenz. Hierzulande sieht man lieber die Gefahren als die Chancen. Auch halten angesichts der sinkenden Börsenkurse von KI-Unternehmen manche Kritiker die bis dato prognostizierten wirtschaftlichen Umwälzungen jetzt plötzlich für völlig überzogen. War das also alles nur eine Blase, die gerade platzt? Ich habe eher den Eindruck, dass sich hier die jüngere Technikgeschichte gerade wiederholt. Erinnern wir uns an das Jahr 2000. Mitte März gab es an den Börsen ein böses Erwachen, als quasi über Nacht allen klar wurde: Das Internet wurde völlig überschätzt. Die „Dotcom“-Unternehmen sind überbewertet und Anleger haben total unrealistische Erwartungen – sowohl an die Zukunft des Internets als auch an die neuen Web-Technologien. Auch KI-Technologien erleben einen enormen Hype. Viele Start-ups behaupten, revolutionäre KI-Lösungen zu entwickeln. Dies zieht hohe Erwartungen und Investitionen an. Die Ergebnisse bleiben jedoch oft suboptimal und kosten viel Geld. So wie es dem Internet im Jahr 2000 an relevanten Inhalten, Bandbreite und massenkompatiblen Ideen (wie Social Media) mangelte, steckt die Künstliche Intelligenz 2024 gerade mal in den Startlöchern. Wer jetzt öffentlich verfügbare KI-Tools ausprobiert, wendet sich oftmals enttäuscht ab, weil die Ergebnisse nicht den hohen Vorstellungen entsprechen. Adobe, Apple und Microsoft haben das als Erste erkannt und bauen ihre KIs nur punktuell in bestehende Produkte ein. Leider meist nicht ganz auf Höhe der Technik, was dann wieder viele Nutzer enttäuscht. Was sollte man selbst tun? Abwarten, bis die KI-Lösungen perfekt funktionieren? Oder alles ausprobieren und unzählige Erfahrungen sammeln, die nach kürzester Zeit veraltet sind? Auch das erinnert mich an die 90er Jahre, als IT-Interessierte mehrere Betriebssysteme beherrschten und der Meinungsaustausch über Windows NT, Mac OS, Unix, NeXt oder OS/2 oft fast schon in Glaubenskriege ausartete.Wer sich damals auf das Experiment IT eingelassen hat, konnte oftmals eine sehr einträgliche berufliche Karriere auf seinem Wissen aufbauen. Von denen, die lieber abgewartet haben, fühlen sich heute viele „abgehängt“. Auch ohne Glaskugel ist absehbar, dass wir in Zukunft verstärkt mit KI-Tools als Assistenten arbeiten werden. Gerade in kreativen Berufen. Nutzen Sie die Chance, jetzt voll in die KI-Technologie einzusteigen. Es wird sich in Zukunft auszahlen. Mit Sicherheit! Wir haben dazu wieder ein Heft produziert, das die ganze Bandbreite der Möglichkeiten für Fotografen und andere Bildermacher aufzeigt. Und darüber hinaus viele Inspirationen liefert, denn KI ist nicht nur ein Thema für die berufliche Zukunft, sondern kann auch jetzt schon viel Spaß machen. Herzlichst IhrChristoph Künne