Clever mit Smartobjekten bearbeiten

Mit Hilfe von Smartobjekt-Ebenen lassen sich nicht nur Bearbeitungsschritte jederzeit verlustfrei ändern, sondern auch bestimmte Effekte erzielen und Mock-ups erzeugen. Olaf Giermann erläutert die wichtigsten Funktionen und was Smartobjekte mit Schrödingers Katze verbindet. Sobald Sie die Grundlagen von Photoshop (also insbesondere Ebenen, Korrekturen, Filter und Masken) verstanden haben, ist es Zeit, Smartobjekte und ihre Vorteile kennenzulernen. Wir stellen Ihnen im Folgenden die wichtigsten davon vor. Schrödingers Katze Im berühmten Gedankenexperiment von Erwin Schrödinger zur quantenmechanischen Superposition geht es vereinfacht darum, dass man einen Quantenzustand nicht kennen kann, bis man nachschaut. Ganz ähnlich ist das bei einer bestimmten Eigenschaft der Smartobjekte – nur dass das Element der Halbwertszeit fehlt. Zwar hat jeder Typ eines Smartobjekts (eingebettet, verknüpft, cloud-verknüpft oder generativ) ein eigenes Miniatursymbol – Sie können beim Vorliegen mehrerer Smartobjekte in einer Datei in Photoshop jedoch nirgends erkennen, ob es sich um Instanzen oder Kopien derselben Datei oder Ebene handelt (siehe Schritt 4 und 15). Dafür müssen Sie tatsächlich ein Objekt öffnen, es ändern, speichern und dann nachschauen, welche Ebenen der Datei sich sonst noch geändert haben. Ein quantenmechanischer Design-Fehler von Adobe? Anwendungszwecke von Smartobjekten Raw-Daten bewahren und unkompliziert verschiedene Bearbeitungsvarianten erzeugen und kombinieren (siehe Schritt 4) Ebenen ohne Qualitätsverlust mehrfach transformieren oder verformen (siehe Schritt 6) Filter und Korrekturen non-destruktiv (auch auf Text-, Form- und Video-Ebenen) anwenden (siehe Schritt 7) Bildelemente und Dateien platzieren (auch als Instanz). Das ermöglicht das Erzeugen komplexer Mock-ups mit einfachem Bildtausch. (Schritte 9-16) Stapelmodi für spezielle Anwendungen auf Fotoserien anwenden (Schritte 17 und 18) Generative Ebenen speichern KI-erzeugte Bildvarianten (Schritte 19 und 20) und erlauben das Anwenden von Smartfiltern. Smartobjekte im Raw-Workflow 01 Raw als Smartobjekt öffnen Raw-Dateien werden von Photoshop zunächst in Camera Raw geöffnet. Klicken Sie unten rechts neben »Öffnen« auf das Pfeil-Symbol und wählen Sie »Als Objekt öffnen« (a). Dadurch wird eine Smartobjekt-Ebene mit einem eigenen Symbol in Photoshop erzeugt (b). Der Vorteil: Mit einem Doppelklick auf die Ebenenminiatur können Sie bei Bedarf die Raw-Datei erneut in Camera Raw öffnen, um die Einstellungen anzupassen. 02 Standardeinstellung ändern Um für das Öffnen als Smartobjekt nicht immer das Untermenü bemühen oder die Shift-Taste halten zu müssen, ändern Sie die »Camera Raw-Voreinstellungen«. Diese öffnen Sie über das Zahnradsymbol oben rechts im Camera Raw-Fenster. Klicken Sie anschließend auf »Workflow« und aktivieren Sie die Option »In Photoshop als Smartobjekt öffnen« (c). »Objekt öffnen« wird so der Standard für die Öffnen-Schaltfläche in Camera Raw (d). 03 Mehrere Dateien als Smartobjekt laden Möchten Sie mehrere (Raw-) Dateien in einem Schritt als Smartobjekt-Ebenen öffnen, so geht das nur aus Lightroom Classic heraus: Markieren Sie alle gewünschten Dateien und wählen Sie nach einem Rechtsklick »Bearbeiten in > Als Smartobjekt-Ebenen« in Photoshop öffnen. Eine automatische Ausrichtung der Ebenen ist weder dabei noch nachträglich in Photoshop möglich, da diese Funktion keine Smartobjekte unterstützt. 04 Smartobjekt-Kopie Über »Rechtsklick > Neues Smartobjekt durch Kopie« (a) erzeugen Sie ein Ebenenduplikat, das unabhängig vom Original ist. Durch Öffnen und Anpassen erzeugen Sie weitere Raw-Entwicklungsvarianten. Das ist beispielsweise nützlich, um per KI (b) unterschiedlich stark rauschreduzierte Bildvarianten mittels Masken in Photoshop so zu kombinieren (c), dass der Hintergrund völlig rauschfrei ist – aber ohne Detailverlust des Hauptmotivs.

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