Doc Baumann und eine DOCMA-Leserin tauschen ihre bewährtesten Methoden zur Sensorreinigung aus. Schreiben Sie uns, welche durchschlagenden Methoden Ihnen dazu einfallen. Und zu gewinnen gibt es auch was!
Die digitale Fotografie hat gewiss ihre Vorzüge, aber ein leidiger Nebeneffekt ist die Notwendigkeit, den Bildsensor von Zeit zu Zeit von Staub und anderen Partikeln zu befreien, die in das Kameragehäuse eingedrungen sind und sich häuslich niedergelassen haben. Das stellt hohe Ansprüche an die Feinmotorik – und mancher Fotograf hat eine ganz eigene Methode entwickelt, den Schmutz zu entfernen. Dass es auch ohne lästiges Gefummel geht, zeigt der folgende Schriftwechsel zwischen Doc Baumann und DOCMAtikerin Ruth Marcus.
Hi Doc,
ich wollte für die DOCMA-Leser einmal dokumentieren, wie ich in neunzig Prozent der Fälle selbst einen stark verschmutzten Sensor in einen neuwertigen Zustand versetze. Ich bestreiche ihn dazu mit feiner (!) Leberwurst, hole meine Katze Tussie, und in weniger als drei Minuten ist der Sensor blitzblank. Nur wenn das nicht wirken sollte, greife ich zur Chemie. Ich baue in diesen Fällen den Sensor aus. Zunächst versuche ich es mit feinem Schmirgelpapier. Ist er dann immer noch schmutzig, weiche ich ihn in Domestos ein, nehme eine nicht zu weiche Zahnbürste und schrubbe. Für die wirklich hartnäckigen Fälle brauche ich allerdings den Oxyreiniger. Dessen feine Körnchen wurden bislang noch mit jedem Schmutz fertig.
Danach lässt man die Kamera ein Vollbad nehmen, fügt nur ein bisschen Haushaltsnatron hinzu. Das macht das Wasser schön weich und es gibt keine hässlichen Kalkflecken. Wenn Kamera und besonders der Sensor trocken sind, muss man diesen nur noch mit ein bisschen Alu-Reiniger polieren und es kann wieder losgehen. Das klappt wirklich immer und spart richtig viel Geld und Zeit.
Herzlich, Dr. Ruth Marcus
PS: Ganz wichtig: Es muss keine teure Leberwurst sein. Aber fein muss sie sein. Im letzten Jahr hat mein diesbezüglicher Fehlgriff den Sensor meiner Mark III DS so sehr beschädigt, dass ich einen neuen einbauen lassen musste.
Liebe Ruth,
ich habe starke Bedenken gegen diese Methode, weil ich nicht glaube, dass man den Sensor damit wirklich sauber kriegt. Außerdem ist sie ohnehin nur beschränkt empfehlenswert, da die meisten Menschen keine Katze haben. Ich muss auch gestehen, dass ich diesen geballten Einsatz von Chemie nicht wirklich umweltgerecht finde. Wenn mein Sensor mal verschmutzt ist, gehe ich daher lieber so vor: Gehäusedeckel abnehmen, über das Kameramenü den Spiegel zurückklappen. Es wird immer darauf verwiesen, dass im Falle der Sensorreinigung bei aufgeklapptem Spiegel die Akkus voll geladen sein sollten, damit der Spiegel nicht dabei runterklappt. Da es aber für die anschließende Prozedur nicht empfehlenswert ist, die Kamera eingeschaltet zu lassen, kann man den Spiegel einfach durch ein fest dazwischen geklemmtes Stück Holz fixieren und dann die Kamera ausschalten. (Richtig fest reinkeilen, damit es sich später durch den Druck nicht lockert und die Kamera beschädigt!)
Danach lege ich die Kamera auf den Boden und fülle die Öffnung vorsichtig mit Neutralseife, die ich etwa eine halbe Stunde einwirken lasse. Dann kippe ich die Flüssigkeit umweltgerecht zurück in die Flasche. Die Seifenreste spüle ich nun zusammen mit den angelösten Fett- und Schmutzrückständen mit meinem Hochdruckreiniger sauber aus. Zum Trocknen lege ich das Kameragehäuse – natürlich mit der Öffnung nach unten – auf ein weiches, saugfähiges Tuch. Soll es schneller gehen, kann man auch im Grill bei leichter Hitze trocknen.
Doch Vorsicht! Ich habe einmal versehentlich statt des Grills die Mikrowelle eingeschaltet. Manche Kameras nehmen das übel. Danach sollte der Sensor wieder blitzsauber sein.
Viele Grüße, Doc Baumann
Machen Sie mit!
Nun würde uns interessieren, was unsere Leser dazu meinen. Schicken Sie uns Vorschläge und Bilder, wie Sie Ihren Kamerasensor in diesem Sinne effektiv reinigen. Die Ergebnisse und Kommentare werden natürlich hier veröffentlicht.
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Und dass es diese Reinigungssets zu gewinnen gibt, ist nun wirklich kein Aprilscherz. Gewähr für ein befriedigendes und für die Kamera unbedenkliches Ergebnis wird bei allen vorgeschlagenen Methoden nicht übernommen.