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Porträt Outdoor-Shooting: Was man wissen muss

Das Wichtigste bei den Aufnahmen – nicht nur beim Porträt Outdoor-Shooting –, das sollten mittlerweile alle Fotobegeisterten wissen, ist das Licht. Richtig und falsch gibt es nicht. Ab und zu gefällt uns ein Bild allerdings etwas weniger und wir können uns auf den ersten Blick nicht genau erklären, woran das liegt. In vielen Fällen liegt es einfach am Licht. 

Porträt Outdoor-Shooting
Sigma 50mm F/1.4 Art bei Blende F/1.4, Canon 5D Mk3, 1/640 Sekunde, ISO 100

Kunstvoll und bedacht mit dem vorhandenen Licht umzugehen hat sich die Porträt- und Hochzeitsfotografin Désirée Gehringer aus Wetzlar auf die Fahnen geschrieben. Ihre Motive beim Porträt Outdoor-Shooting leben vor allem von der Stimmung, aber wie fängt man die ein? Hat das viel mit Technik zu tun? „Obwohl ich technisch sehr minimalistisch arbeite, werde ich immer wieder gefragt, mit welchem Equipment ich losziehe, wenn ich ein Shooting habe“, erzählt sie lachend. „Allerdings nehme ich nie mehr als einen Reflektor, meine Canon 5D Mark 4, das SIGMA 50mm F1.4 DG HSM | Art und das SIGMA 85mm F1.4 DG HSM | Art zu einem Shooting mit.“

Porträt Outdoor-Shooting
Sigma 50mm F/1.4 Art bei Blende F/1.4, Canon 5D Mk4, 1/250 Sekunde, ISO 100

„Ich bin schon seitdem ich denken kann ein riesiger Fan von Bokeh, also den schönen Unschärfen vor und hinter dem Model. Deswegen zieht es mich immer wieder in die Innenstadt zu viel befahrenen Straßen, denn hier finde ich die Lichter, die später als weiche Farbkreise meine Hintergründe schmücken. Natürlich bedarf es da etwas Geduld, denn in der Stadt gibt es nicht nur viele Lichter. Es gibt auch viele Menschen und viele Autos und die können einen Fotografen an den Rand des Wahnsinns treiben. Damit ich mich nicht noch zusätzlich mit schwierigen Lichtverhältnissen auseinandersetzen muss, wähle ich die Zeit und den Ort des Shootings mit großem Bedacht“.

Porträt Outdoor-Shooting
Sigma 85mm F/1.4 Art bei Blende F/1.4, Canon 5D Mk3, 1/4000 Sekunde, ISO 100

Die wichtigste Voraussetzung für spannendes Licht ist also gutes Wetter. Das liegt nahe, aber was genau muss man beachten? „Es geht nicht um das landläufig »gute« Wetter“, stellt Désirée klar. „Grundsätzlich gilt: Man kann bei jedem Wetter tolle Bilder machen und sollte sich niemals wegen des Wetters gegen ein Shooting entscheiden. Außer natürlich, es besteht Lebensgefahr – das sollte man nicht aus den Augen verlieren.“

Porträt Outdoor-Shooting
Sigma 85mm F/1.4 Art bei Blende F/1.4, Canon 5D Mk4, 1/800 Sekunde, ISO 200

Und was ist das beste Wetter? Für die Antwort holt Désirée Gehringer etwas aus: „Bei bewölktem Himmel haben wir in der Regel sehr gleichmäßiges Licht, was der Fotografie – wie ich sie mag – zugute kommt. Vor allem für Einsteiger ist das hervorragend, da man sich mehr auf das Motiv konzentrieren kann. Bei Portraits achte ich stets darauf, mein Model gleichmäßig auszuleuchten, um unnötige Störer zu vermeiden. Damit die Augen etwas lebendiger aussehen, nutze ich einen Reflektor (meistens Silber oder weiß). Auch bei Sonnenuntergängen erweist sich ein Reflektor stets als hilfreich, da das Model andernfalls dunkler als der Hintergrund zu sein scheint. Wichtig ist hier, dass man den Reflektor von oben hält, um das Licht natürlich wirken zu lassen.“

Sigma 85mm F/1.4 Art bei Blende F/1.4, Canon 5D Mk3, 1/320 Sekunde, ISO 100

Aber machmal muss man ja mit dem Licht arbeiten, was man gerade vorfindet. Was dann? „Sollte es sich einmal zeitlich nicht anders einrichten lassen und das Porträt Outdoor-Shooting findet bei praller Mittagssonne statt, gibt es meist noch ein schattiges Plätzchen, in das man flüchten kann“, berichtet sie aus ihrer Erfahrung. „Bei Portraits, die man mit einer langen Brennweite aufnimmt, wird keinem der Hintergrund auffallen oder gar stören. Wenn man den Dreh raushat, kann man sogar einen Schritt weitergehen und Hilfsmittel hinzuziehen, um das Bild spannender wirken zu lassen. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die das Bild interessant machen.“

Sigma 85mm F/1.4 Art bei Blende F/1.4, Canon 5D Mk3, 1/4000 Sekunde, ISO 100

Was können solche Kleinigkeiten sein, wollen wir wissen. „Sehen lernen“, lautet Désirées Devise. „ Das können Blümchen, Wunderkerzen, ein schicker Hut oder eine Zeitung sein. Dinge, die oft schon ausreichen, um ein tolles Bild entstehen zu lassen. Ihr würdet lachen, wenn ihr einige Making-Ofs sehen würdet, denn manchmal sitze ich mit einem Model bei 36 Grad im Schatten und habe nur eine langweilige weiße Mauer als Hintergrund. Mit etwas Glück kommt ein laues Lüftchen vorbei und lässt meinem Model eine Strähne ins Gesicht flattern, was für den kleinen Kick an Dynamik im Bild sorgt. Selbst Regen kann mich mittlerweile nicht an einem Shooting hindern. Es gibt so viele tolle Schirme, Regenkleidung oder überdachte Locations (wie zum Beispiel Brücken), die einem das Shooten bei dem unmöglichstem Wetter möglich machen.“


Désirée Gehringer ist eine 26 Jahre alte, diplomierte Designerin, Fotografin, Bloggerin und Eventmanagerin aus Wetzlar. Website: desireegehringer.de / Facebook: @desireegehringer / Instagram:@desireegehringerfotografie


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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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