Peenemünde liegt im Norden der Insel Usedom. Von 1936 bis 1989 größtenteils militärisches Sperrgebiet und von englischsprachigen Besuchern oft Rocket City genannt. Heute ist Peenemünde vor allem durch das Historisch-Technische-Museum (HTM) auf dem Gelände der ehemaligen Heeresversuchsanstalt bekannt. Bis 1945 wurden hier Raketenwaffen entwickelt, später nutzte die NVA das Areal. Daraus ist eine Denkmal-Landschaft entstanden, die zahllose Fotomotive bietet.
Zwei Dauerausstellungen im HTM informieren über die Anfänge der Raketentechnik, ihre Nutzung durch das Hitler-Regime und die Bedeutung während des Kalten Krieges. Die oberste Etage ist wechselnden Sonderausstellungen vorbehalten. In einem Kino laufen verschiedene Dokumentarfilme, in denen auch Zeitzeugen zu Wort kommen. Vor 10 Jahren waren gelegentlich halblaute Kommentare aus dem Publikum zu hören. Sah man die Kinobesucher bei Tageslicht, erschien es möglich, dass einige das damalige Geschehen vor Ort aus eigener Erfahrung kannten. Seit der HTM-Eröffnung 1991 kamen über 6 Millionen Besucher.
Museumsschiffe
Nach nur vier Dienstjahren wurde das Raketenschiff Hans Beimler ausgemustert und dient heute als Museumsschiff. Die Hafengalerie am Kai beherbergt in einer Ausstellung weitere Exponate. In der Hauptsaison kann man dort Vorträge hören, die ihresgleichen suchen. Unter anderem wird berichtet über die Heeresversuchsanstalt als die Wirkungsstätte von Wernher von Braun und Peenemünde als Standort von NVA/Volksmarine. Auch ehemalige NVA-Piloten und Mechaniker gewähren Einblicke in ihren früheren Alltag. Die Themen für 2023 sind unter der Rubrik Veranstaltungen zu finden. Das russische Unterseeboot U-461 liegt an der Einfahrt zum Hafen und kann ebenfalls besichtigt werden.
Sunset-Spot Peenemünde
Als Sunset-Spot ist Peenemünde im Norden der Insel die 1. Wahl. Abgesehen von einigen Großveranstaltungen in der Hauptsaison bleibt es im Hafen beschaulich. Direkt neben dem U-Boot liegt das Restaurantschiff MS Kragenhai und entlang der Kaimauer gibt es zahlreiche weitere Lokale. Im Winter wirkt der Hafen dagegen wie ausgestorben. Die Sonne geht für Nicht-Norddeutsche gewöhnungsbedürftig früh unter. Das Tageslicht währt zum Teil nur sieben Stunden, die Schatten sind selbst mittags lang. Doch die Sonnenuntergänge sind vielleicht noch spektakulärer als im Sommer.