Kaufentscheidung: Objektive und ihre Bauform
Nahezu alle über lange Zeiträume produzierten Objektive wurden mit verschiedenen Gehäusen gefertigt. Mitunter orientierte sich die Bauform am Zeitgeist, aber auch Kosten- und Fertigungsaspekte spielten eine Rolle. All das kann sich auf die Kaufentscheidung auswirken.
In den 50er Jahren waren hochglanzpolierte Aluminium-Gehäuse populär. Später dominierte die Farbe Schwarz, teilweise mit Kunstlederbesatz oder im sogenannten Zebra-Design, bei dem noch polierte Alu-Elemente hervorblitzten. Auch das Berg-und-Tal-Design hatte seine Zeit, hauptsächlich mit noppenartigen Wülsten und Vertiefungen auf dem Fokusring. Gegen Ende der Analog-Ära fanden gummierte und geriffelte Oberflächen weite Verbreitung.
Kaufentscheidung
Sichtbare Veränderungen der Bauform innerhalb einer Serie sind vielfach kosmetischer Natur. Sie zu kennen, hilft bei der Altersbestimmung eines Objektivs und kann ein Indiz für den Erhaltungszustand sein, weitere Kriterien wurden hier vorgestellt. Während die optische Rechnung oft lange beibehalten wurde, vollzogen sich mechanische Veränderungen im Inneren. Beispielsweise mit der Einführung der automatischen Springblende. Waren vorher 12 oder mehr Blendenlamellen verbaut, reduzierte sich ihre Anzahl auf acht, sechs oder gar fünf. Der neue Mechanismus war weitaus fragiler, weil kleine Federn für blitzschnelles Öffnen und Schließen der Blende zuständig waren.
Innere Werte
Was wann in welcher Baureihe bei welchem Hersteller verändert wurde, lässt sich nicht pauschal beantworten. Übersichten zu Bauformen einzelner Objektive bieten neben den Abbildungen auch oft Hinweise auf bekannte Defekte. Bei neuen Serien machten sich mitunter auch „Verschlimmbesserungen“ bemerkbar, wenn geänderte Bauteile wie Blenden-Umschalter plötzlich reihenweise versagten. Für Objektive, die in der engeren Wahl sind, lohnt sich generell eine Google-Suche vor dem Kauf nach Objektivname und Problem. Hilfreich ist dabei die Eingrenzung mittels Site-Abfrage (site:URL) auf bestimmte Domains mit altglasspezifischen Foren. Eine Übersicht zu den Helios-44 Objektiven findet sich hier.
Hallo Bernd,
mir persönlich gefallen die alten Objektive mit Zebra-Look am Besten, wie Du aber im Artikel erwähnst ist das eine Geschmackssache die einem stetigen Wechsel unterworfen ist und war.
Das mit dem Vertauschen der Linsen beim Helios-Objketiv ist bei mir auf meiner todo-Liste, bedint Durch Deinen Artikel ist er in der Priorität nach oben gerutscht 🙂 Eines meiner Heliose muss wohl als Versuchskarnikel herhalten.
Vielen Dank für Deine „kuriosen“ Anregungen, bitte weiter so 🙂
LG Bernhard
https://deramateurphotograph.de/
Viel Erfolg beim „Linsendrehen“!
Bernd